Donnerstag, 14. August 2025

Aschesommer /Benjamin Cors

ES BLEIBT NICHT BEI EINEM MORD ...

Bewertung: ★★★★★



Die Sonderermittlungsgruppe vier, Abteilung Serienverbrechen, wird zu einem abgelegenen Bauernhof gerufen. Im Keller des Hofes liegen eine Frau und ein Mann, die erfroren sind. Der Täter hat sie in eine riesige, selbstgebaute Kühlkammer gesperrt. Neben den Opfern steht die kryptische Botschaft: Das erste Sterben hat begonnen.

Aufgeschreckt von dieser mit Asche geschriebenen Zeile, befürchten Jakob Grogh und Mila Weiss, die die Leitung der Einheit innehaben, dass das Töten weitergeht. Mit Recht, denn schon bald werden weitere Morde folgen.

Nach "Krähentage" ist dies der zweite Fall der Sonderermittlungsgruppe vier. Obwohl ich das erste Buch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme. Denn Benjamin Cors hat die Einführung in das Ermittlerteam sehr sorgfältig gemacht. Reihum lernt man die Sonderermittler kennen. Meine Lieblingsfigur ist ja die IT-Spezialistin Lucy Chang, die Jüngste im Team. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, ist intelligent und witzig. 

Jakob Groth und Mila Weiss, die die Leitung innehaben, sind oft eher an der Grenze zu depressiven Verstimmungen. Beide schleppen Altlasten mit sich. Jakob durch den Verlust von Frau und Sohn, Mila durch eine schiefgegangene, berufliche Aktion in der Vergangenheit.

Die Ermittlungsarbeit ist logisch aufgebaut, nachvollziehbar und die Ergebnisse schlüssig. Der Plot-Twist ganz zum Schluss hat mich begeistert, denn dieser hat mich kalt erwischt.

Ein kleiner Teil der Handlung läuft in Weilersgrund, einer Klinik für forensische Psychiatrie, ab. Diese Passagen sind nicht nur düster, sondern auf Thriller pur. Ohne zu viel zu verraten, kann ich versichern, dass hier das Böse lebt. 

Die Taten werden sehr dicht beschrieben. Tatsächlich erlebt man das Leiden teilweise direkt mit den Opfern mit, was bei mir für ordentlich Gänsehaut sorgte. Da die Morde nach einem gewissen und vom Täter bestimmten Schema ablaufen, sind diese auch gut gegliedert. So verliert man nie den Ueberblick, obwohl es so viele sind. Wissenschaftliche Details, die eine Rolle spielen, wurden hervorragend eingearbeitet.

Spannend, brutal und nun habe ich definitiv Lust bekommen "Krähentage" auch noch zu lesen.

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