
Bewertung : ✭✭✭✭✫
WENIGER LUSTIG ALS ERSTER BAND !
Bewertung : ★★★★☆
Christine und Schwester Ines reisen nach Norderney um Freundin Marleen in ihrer Pension zu vertreten. Die ist auf Urlaub in Dubai , mit Freund Bernd in eine brenzlige Situation geraten und darf momentan nicht nach Hause reisen.
Obwohl die beiden Schwestern vom Kochen keine Ahnung haben, versuchen sie Frühstück und jeden Abend ein warmes und kaltes Buffet für die Pensionsgäste zu kochen. Da geht einiges schief....doch als ihre Mutter und kurz darauf auch Papa Heinz anreist, sind die beiden doch erleichtert.
Doch dann fangen die Schwierigkeiten erst an. Christine muss eine Pension führen und gleichzeitig Heinz im Auge behalten.
Dies ist ein weiterer Teil, nach "Urlaub mit Papa" von Christine und ihrer Familie. Da einige Details und Personen vom vorderen Band in diese Geschichte übergehen, ist es von Vorteil, aber nicht Bedingung "Urlaub mit Papa " gelesen zu haben.
Und genau hier wurde ich enttäuscht. Ich bin ein Riesenfan von Papa Heinz, der im ersten Band mit seiner trockenen , komplizierten und chaotischen Art ganz Norderney aufgemischt hat. Leider trat er die erste Hälfte in "Kein Wort zu Papa" nicht in Erscheinung. Und seine Töchter können leider in Sachen Witz nicht mit ihm mithalten.
Witzige Situationen und die gewohnte Situationskomik fehlten mir weitgehend. Das Buch ist wie immer von Dora Heldt in einem flüssigen Schreibstil mit liebenswerten Figuren geschrieben. Ab und zu zum Schmunzeln, doch schreiend komisch wie im vorderen Band fand ich es nicht.
Bitte, bitte ...ich hoffe auf einen weiteren Band, in dem Papa Heinz wieder mehr Seiten bekommt um in seiner unvergleichlichen Art die Familie , Freunde und die Insel aufzumischen!
SEHR EMPFEHLENSWERT!
Bewertung : ★★★★★
Gerhard und Jule ziehen mit ihrem Baby nach Unterleuten, einem kleinen Kaff, rund eine Stunde von Berlin entfernt. Sie erhoffen sich Friede, Natur und Glück in dem 100 Häuser grossen Dorf. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn sie liegen im Dauerclinch mit ihrem neuen Nachbarn Schaller, der jeden Tag so viel Müll verbrennt, dass die kleine Familie nicht einmal mehr die Fenster öffnen kann. Als auch noch eine Windkraftanlage nahe am Naturschutzgebiet gebaut werden soll, lehnt sich Gerhard, der sich im Naturschutzbund für seltene Vogelarten einsetzt auf und sticht in Unterleuten tief in ein Wespennest von Intrige, Eifersüchteleien und Nachbarschaftsstreit.
Juli Zeh ist etwas gelungen, das nicht vielen Autoren gelingt. Die Charaktere , die Geschichte ist so authentisch, dass dieses Dorf genau so, irgendwo in Deutschland existieren könnte. Absolut überzeugend die Thematik, der Bau der Windkraftanlage und die Auflehnung der Bevölkerung.....auch hier wie im echten Leben lockt das grosse Geld. Dieser Gesellschaftsroman behandelt nicht nur die Themen Naturschutz und das Gefüge und die Hierarchien in einem kleinen Dorf, sondern widmet sich auch Nachbarschaftsstreitereien...auch das ein leidiges Thema ,das einige von uns kennen. Durch das Verschwinden zweier kleiner Kinder im Dorf ist der Roman auch ein klitzekleines bisschen Krimi .
Der Roman ist mit über 600 Seiten sehr gewichtig, doch nie langatmig oder von Wiederholungen geprägt. Juli Zeh hat zudem die Story sehr gut strukturiert .Da sich jedes Kapitel einer anderen Familie/Person widmet und ganz klar bei Kapitelbeginn deklariert ist, fällt es sehr leicht den Ueberblick zu behalten. Durch die wechselnden Perspektiven sieht der Leser eine Sache aus verschiedenen Gesichtspunkten. Etwas, das ich als bereichernd und unterhaltsam empfunden habe.