FESSELND UND SPANNEND!
Bewertung: ★★★★★
Camilla Jones hat lange Jahre als Journalistin gearbeitet und nun eine Auszeit genommen. Sie denkt über eine Frühpensionierung nach, geniesst den Garten und die freie Zeit in ihrem neuen Zuhause auf dem höchsten Punkt einer Insel im Atlantik. Sie beginnt sich sogar etwas zu langweilen, da die Gartenarbeit nicht klappt, wie sie sich das ausgemalt hat. Daher lässt sie sich nicht lange bitten, als der junge Journalist Tim Doherty sie um Hilfe anfragt. In Hawkmoon ist zehn Monate zuvor die 14-jährige Sophia Holmes von der Brücke gestürzt und verschwunden. Nun ist ihre Mutter Caroline nach einem Sturz von ihrem Balkon ins Koma gefallen. Zu viele Unfälle in einer Familie für die beiden Journalisten und sie versuchen herauszufinden, was in der Familie Holmes geschah.
Was für eine fesselnde und spannende Geschichte!
Geschickt verbindet Federico Axat das zehn Monate zurückliegende Verschwinden von Sophie mit dem Unglück rund um ihre Mutter Caroline vor wenigen Tagen.
In der Gegenwart stehen die Journalisten Camilla Jones und Tim Doherty im Mittelpunkt. Beide sind sich von Anfang an sicher ein heisses Eisen angefasst zu haben. Nach und nach tauchen sie in die Vergangenheit und das Leben der jugendlichen Sophia ein. Dabei entdecken Aufschlussreiches.
Wir Leser sind den beiden Spürnasen jedoch immer einen Schritt voraus. Denn wir können die Vergangenheit, gegliedert in Kapiteln vor und nach dem Verschwinden, 1 zu 1 miterleben. Sophia, die ein Teil von einer sechsköpfigen Clique ist, hat vor ihrem Verschwinden so einiges erlebt. Sehr schnell habe ich mich gefragt, ob sie freiwillig verschwunden ist oder dazu gedrängt wurde. Hat sie Selbstmord verübt oder wurde sie von der Brücke gestossen?
Obwohl Sophia und ihre Freunde alle in jugendlichem Alter sind, wird die Handlung nie pubertär oder unreif. Im Gegenteil! Was in diesen Kapiteln abläuft, ist Psychothriller pur! Sophia ist eine sehr aufregende und interessante Figur, die mit intelligenten Ideen versucht Recht und Ordnung herzustellen.
Doch auch die Gegenwart steht dem Cold Case in nichts nach. Denn erstens sind die Ermittlungen sehr packend und zweitens sind die Figuren mit sehr viel Tiefe charakterisiert.
Zuerst habe ich gedacht, dass eine Geschichte mit 569 Seiten wohl automatisch langatmige Stellen bedeutet. Keineswegs! Ich habe das Buch in drei Tagen durchgesuchtet. Immer wieder fragte ich mich, mit was für Wendungen der Autor noch aufwartet! Er konnte mich mit der Auflösung komplett begeistern.
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