Donnerstag, 24. Juli 2025

Ein plötzlicher Todesfall / J.K. Rowling

STATTLICHE ANZAHL AN FIGUREN!

Bewertung: ★★★★☆



Barry Fairbrother, Gemeinderat und wichtige Stütze des örtlichen Ruderclubs, stirbt an seinem Hochzeitstag auf dem Weg zum Essen im Golfclub.

Das ganze Städtchen Pagford ist geschockt. Sein frei gewordener Sitz im Gemeinderat lässt jedoch einige Anwohner ihre Trauer und ihren Schock schnell vergessen. Denn dieser Sitz ist begehrt, verspricht er doch Ansehen und Macht.



Dies war mein erstes Buch der Autorin und da ich ihre bekannten Harry Potter Bücher nicht gelesen habe, konnte ich mich unvoreingenommen auf dieses Buch einlassen.

Gleich zu Beginn bombardiert die Autorin ihre Leser regelrecht mit Figuren. Die ersten hundert Seiten hat mir der Kopf geschwirrt und oft konnte ich nicht einordnen, wer denn nun schon wieder wer ist und in welchem Verhältnis zu den anderen Figuren steht. 

Unglücklicherweise hat J.K.Rowling keine Figur ins Zentrum gerückt, sondern stellt an die 30 Figuren kapitelweise ins Zentrum. Daher fiel es mir sehr schwer mich in der Geschichte einzufinden, dies dauerte die Hälfte des Buches. Ab der Hälfte konnte ich die Figuren, ihre unterschiedlichen Leben auseinanderhalten und die Handlungsstränge gingen ineinander über.

Einzelne Passagen, wie zum Beispiel die der Schülerin, die vom verstorbenen Fairbrother gefördert wurde und aus einem kaputten Elternhaus kommt, haben mich berührt. Gemeinsam haben die vielen Nebenstränge, dass sie schlussendlich alle irgendwie mit dem Tod von Barry Fairbrother verbunden sind. Dafür muss man als Leser oft in den hintersten Winkel der Fassaden von Pagford sehen. Fassaden, die von ihren Bewohnern errichtet wurden und mehrheitlich mehr Schein als Sein darstellen. Da liest man von eben dieser Schülerin. Sie lebt zusammen mit einer drogenabhängigen Mutter und einem kleinen Bruder und müsste es eigentlich besser wissen, gerät  jedoch in ähnliches Fahrwasser wie die Mutter. Sie ist die tragische Figur in der Geschichte und das Ende hat mich überrascht.

Dann ist da das tyrannische Familienoberhaupt, der beide Söhne und seine Ehefrau drangsaliert. Oder die Sozialarbeiterin, die in einer Beziehung lebt, in der sie weder glücklich ist, noch geliebt wird. 

Es geht so einiges ab im Leben der Bewohner von Pagford und J.K. Rowling erzählt es uns haarklein und bis ins letzte Detail. Ich gestehe, dass ich an die 200 Seiten benötigte bis ich in der Geschichte angekommen bin. Ab da hat mir "Ein plötzlicher Todesfall" gefallen.

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