Sonntag, 13. Juli 2025

Der Stau / Jo Furniss

PLOT NEU, UMSETZUNG NA JA!

Bewertung:★★★☆☆



Sie will eigentlich nur noch nach Hause. Nachdem sie nach einem langen Rückflug von Australien mit ihrem Auto über die Autobahn fährt, gerät Kommissarin Belinda Kidd in einen Stau.

Ausgelöst wurde dieser von einer Autobombe im Deadwall Tunnel. Belinda, die sich um die stehenden Autos müde die Beine vertritt, macht eine grausige Entdeckung. In einer schwarzen Limousine in ihrer Nähe sitzt ein Mann am Steuer, der eindeutig tot ist.

Dem Toten steckt eine Metallstrebe im Nacken, er wurde eindeutig ermordet.

Eine Polizistin, die in einem Stau einen Toten findet und in der stehenden Kolonne ermittelt, davon habe ich noch nie gelesen. Der Plot ist für mich absolut neu. Dass dabei noch mehrere Bomben, verteilt in der Umgebung und pünktlich jede halbe Stunde, hochgehen, ist eigentlich Thriller pur. Aber irgendwie hapert es zwischen der Idee und der Umsetzung.

Zuerst einmal befragt die Kommissarin eine erhebliche Anzahl Personen, die mit ihr im Stau und nahe am Tatort stehen. Die werden von der Kommissarin mit Uebernamen bestückt, wie zum Beispiel "die Hühnerbrust", "der Bärtige" oder " Der Pyjama" und weitere. Später werden diese Personen dann mit ihren Klarnamen angesprochen oder erzählen in Ich Perspektive in eigenen Kapiteln ihre Gedanken und Versionen. Da diese Nebenfiguren zudem sehr blass und austauschbar charakterisiert wurden, konnte ich sie bis zum Schluss nicht auseinanderhalten und die Handlung versank in einem Kuddelmuddel. Dadurch gestalteten sich die ganzen Befragungen zäh und verwirrend. Einzig die Kommissarin Belinda "Billy" Kidd zeigte Konstanz, auch wenn diese Konstanz oft in Problemen mit ihrer vollen, fast platzenden Blase, bestand. 

Der Schreibstil ist sehr distanziert und teilweise holperig, die Handlung erscheint zusammengeschustert und nicht rund und in einem Guss. Die überraschende Wendung betreffend Täterfrage konnte einiges an meiner Bewertung retten.

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