DÜRFTIGER PLOT!
Bewertung: ★★★☆☆
Sie waren in der Schule in denselben Kursen und haben ein gemeinsames und traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Vor 10 Jahren stürzten zwei Schulbusse in eine Schlucht.
Alle Passagiere kamen um und nur neun Jugendliche konnten sich retten. Die überlebenden Teenager haben damals geschworen, sich einmal jährlich zu treffen und dieses Treffen jährt sich nun zum zehnten Mal in einem alten Haus.
Der Schock ist gross, als sie feststellen, dass erneut jemand aus der Gruppe fehlt. Wieder ist ein Ueberlebender der damaligen Horrorfahrt tot, jetzt sind sie nur noch zu siebt.
Ich kenne schon andere Bücher der Autorin und daher wusste ich, dass Megan Miranda eher ruhige Thriller, die erst zum Schluss an Fahrt aufnehmen, schreibt. Das war hier in "Sieben Stunden" auch so. Zum Glück macht Cassidy Bent, eine Ueberlebende des damaligen Unglücks, auf der lange währenden Durststrecke zu Beginn des Buches, immer wieder Andeutungen, was wohl vor zehn Jahren geschehen ist. Was damals genau bei dem Unfall, der ja schon vom Klappentext bekannt ist, geschehen ist, bleibt nämlich lange im Dunklen. Dieser Unfall war jedoch nicht so dramatisch, dass es reicht, um drumherum einen fesselnden Plot aufzubauen.
Cassidy checkt nach und nach ihre Mitstreiter, die an dem Wochenende teilnehmen, ab. Dies mit den Gedanken "x ist es wert gerettet zu werden, weil...." Das empfand ich als sehr aufgesetzt. Gleichzeitig wartete ich jedoch auch darauf, ob diese Gedanken irgendwann noch einen Sinn ergeben. Haben sie nicht wirklich und damit landet dies bei mir in die Rubrik " viel Show um nichts".
So lahm die erste Hälfte des Buches war, so rasant ist die zweite Hälfte. Gänsehautstimmung kommt dann endlich auf. Zum ersten Mal ist es dort in dem Gruselhaus wirklich gruselig. Der Strom fällt aus und da keiner der Anwesenden dem anderen über den Weg traut, ist man mitten im Thriller. Teilweise überschlagen sich die Ereignisse und dies leider nicht immer mit Logik. Cassidy findet zum Beispiel in einem alten Baumhaus eine alte Schachtel und dies, obwohl dieses Baumhaus in den vergangenen Jahren rege benutzt wurde. Auch ein am Strand gefundenes Handy, das bahnbrechende Erkenntnisse bringt, hat mich staunen lassen. Ein grosser Strand, Meer und regelmässige Strandgänger und eine Figur findet ausgerechnet das Handy, das wichtig für die Gruppe ist?
Megan Miranda hat hier aus einem dürftigen Plot eine Geschichte geschaffen, die von zäh bis spannend die ganze Bandbreite gezeigt hat.
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