Montag, 16. September 2024

Er will nicht gehen / C.M. Ewan

...ERST ZÄH, DANN FESSELND

Bewertung: ★★★☆☆



Das Haus Nummer 18 in der Forrester Avenue in Putney steht zum Verkauf. Die Besitzer Lucy und Sam können sich das Haus nicht mehr leisten. Nun hat sich ein potenzieller Käufer angemeldet und da die Maklerin zu spät zum Besichtigungstermin kommt, muss Lucy die Führung durch das Kaufobjekt mit ihm absolvieren.

Lucy, die unter psychischen Problemen leidet, beisst wohl oder übel in den sauren Apfel. Denn schliesslich brauchen Sam und sie das Geld aus dem Verkauf dringend. Der Käufer ist ihr von Beginn weg nicht geheuer. Als er in den Keller verschwindet, kippt die Besichtigung, denn er weigert sich, das Haus zu verlassen.

Die ersten 150 E-Book Seiten geschieht wenig und dadurch empfand ich diese Seiten als zäh wie Kaugummi. Auf zwei Erzählebenen wird einerseits endlos die Wohnungsbesichtigung erörtert. Buchstäblich jedes Zimmer wird beschrieben und die im Klappentext angekündigten "seltsamen Fragen" fand ich nicht seltsam, sondern normal, wenn man ein Haus besichtigt. Fesselnd war das Ganze nicht, sondern gähnend langatmig. Hier wurde leider zugunsten von Küchengeräten und Beschaffenheit der Fenster verpasst, Lucys psychische Probleme eindringlicher darzustellen. 

Auch der zweite Erzählstrang war nicht viel besser. Denn da ist man als Leser dabei, als Sam, der als Assistent im Institut für Verhaltungsforschung und Psychologie arbeitet, eine Selbsthilfegruppe leitet. Hier erfährt man vieles über Phobien und Neurosen. Dies jedoch in eher trockener und nüchterner Form. Es ist einfach öde die verschiedenen Figuren der Selbsthilfegruppe bei ihrem Seelenstriptease  zu verfolgen.

Nach einem Drittel des Buches entwickelt sich die Geschichte dann doch noch in Richtung Thriller und schleichend zeigen einige Figuren ihr wahres Gesicht. Auch der Ursprung der Belagerung des potenziellen Käufers wird nach und nach aufgedeckt. Ein Plot - Twist hat mich überrascht und für den zähen Start in das Buch entschädigt.

C.M Ewan fokussiert sich im ersten Drittel zu sehr auf Beschreibungen des Interieurs. In den beiden verbleibenden Dritteln beschreibt er authentisch die Vorgänge in dem Haus und konnte mich schlussendlich mit Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, fesseln.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim Bloggerportal und dem blanvalet Verlag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen