Sonntag, 4. August 2024

Unser Buch der seltsamen Dinge / Jennie Godfrey

WAHRE FREUNDSCHAFT!

Bewertung: ★★★★★



Miv und Sharon sind beste Freundinnen und Sharon der Halt, den Miv wegen der Krankheit ihrer Mutter dringend benötigt. Doch Miv beschäftigt nicht nur ihre schwierigen Familienverhältnisse , sondern auch die brutale Mordserie, die Yorkshire in Atem hält. Der Serientäter, der Yorkshire Ripper genannt wird, tötet Frauen auf brutalste Weise. Miv und Sharon setzen sich in den Kopf, den Mörder zu überführen und dadurch Mivs Vater zu überzeugen in Yorkshire wohnen zu bleiben. Anhand einer Liste beobachten die Mädchen verdächtige Personen in ihrem Umfeld und decken dabei allerhand auf.

Dieser Roman ist eine Mischung aus Krimi, Familientragödie und Jugendbuch, gewürzt mit englischem Touch. Der Yorkshire Ripper, der wütet, rechtfertigt die Einteilung Krimi. Dabei agiert der Ripper nur im Hintergrund, ist jedoch in der Handlung ständig präsent. Die Familientragödie besteht aus den schwierigen Familienverhältnissen der zwölfjährigen Miv. Geschlagen mit einem Vater, der phasenweise nicht präsent ist in der Erziehung seiner Tochter und deshalb seine Schwester Jean in den Haushalt geholt hat. Tante Jean führt ein strenges Regiment, ist knochentrocken und lieblos mit ihrer Nichte. Auch von ihrer Mutter bekommt das Mädchen keine Liebe, da diese in einer schweren Depression steckt und von Miv mit den Worten " als Mutter verstummte" beschrieben wird.

Mivs Rettung ist die Freundschaft zu Sharon. Die beiden Mädchen sind sehr eng befreundet, verstehen sich oft ohne Worte. Sie führen eine ausgeglichene Freundschaft, die mit der ersten Liebe von einer der beiden zum Sohn des Gemüsehändlers auf die Probe gestellt wird.

So ist nicht nur Freundschaft, sondern auch Mobbing und Rassismus zentrales Thema. Auf der Bishopsfield Highschool, die die beiden Mädchen besuchen, herrschen rüde Sitten. Haarsträubende Szenen, die ich atemlos gelesen habe! Ebenso haarsträubend ist der durchwegs unterschwellige Rassismus, dem der liebenswerte Ladenbesitzer Omar Bashier und sein Sohn Ishtiaq ausgesetzt sind.

Die Geschichte handelt Anfang der Achtziger Jahre und ist herrlich "altmodisch". Telefoniert wird noch in Telefonzellen, Handys gibt es keine. Informationen werden in der Zeitung statt im Internet gelesen. 

Jennie Godfrey hat mit "Unser Buch der seltsamen Dinge" einen Debütroman abgeliefert, der mich berührt hat und der die verschiedensten Themen auf eine schöne und fesselnde Weise verbindet. Die Botschaft, dass eine solide Freundschaft so vieles anderes ertragen lässt, hat mir gefallen!

Dieses Buch ist ein etwas anderes Jugendbuch, das sich zurückhaltend um typische Themen anderer Jugendbücher dreht. Erste Liebe, Freundschaft, Mobbing, Ausgrenzung ja... jedoch völlig frei von Party, Drogen, Kleidung und Ausgang.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei vorablesen und dem DTV verlag!

6 Kommentare:

  1. Liebe Irene

    Ha, dein Blog kennt mich wieder :-D

    Das Buch klingt absolut fantastisch. Irgendwie ist es mir noch nicht begegnet oder ich habe es nicht bewusst wahrgenommen, aber ich habe es mir direkt auf die Wunschliste gepackt. Gerade sollte ich keine neuen Bücher kaufen, es sind schon wieder zwei zu mir unterwegs... ;-)

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Hallo Livia,
      Warum.... hatte er dich unter anonym gelistet???
      ..sonst machen wir wieder mal einen Tausch und du kannst es von mir haben!
      Liebe Grüsse
      Irene

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    2. Salut Irene

      Ja, und gerade hat er es wieder gemacht, bööööse. Aber hier geht es wieder, schon komisch manchmal :-D

      Ein Treffen würde mich riesig freuen!!

      Alles Liebe
      Livia

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    3. Liebe Livia,
      Komisch!
      Ich habe gerade noch Ferien...vielleicht mal im September?
      Liebe Grüsse
      Irene

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  2. Das klingt wunderbar, ich liebe berührende Romane. :)

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    1. Eigentlich ein Jugendbuch, bezaubert es auch Erwachsene :)

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