Mittwoch, 7. August 2024

Das Kind in mir will achtsam morden / Karsten Dusse

MÄSSIG HUMORVOLL!

Bewertung: ★★★☆☆



Regelmässig verliert Björn Diemel die Beherrschung. Egal, ob er sich mit seiner getrennt lebenden Ehefrau Katharina streitet oder von der Praktikantin im Kindergarten, den seine Tochter Emily besucht, genervt ist. Gerade der Kindergarten ist ein Minengebiet, denn schliesslich hält Björn hinter dem Heizungskeller einen Mafiaboss gefangen.

In Gesprächen mit seinem Psychologen und mit dem Buch von Joschka Breitner " Das innere Wunschkind" will Björn wieder zu mehr Achtsamkeit gelangen. Mit sich und seinem Umfeld ... ausser mit dem Kellner eines Bergrestaurants, der ihm Kaiserschmarrn verweigert. Der muss sterben!

Karsten Dusse hat mit "Das Kind in mir will achtsam morden" einen Roman geschaffen, der ganz viel Psychologie, mässig viel Sarkasmus und Witz und ganz viel Selbstmitleid des Protagonisten enthält. Durch das "innere Kind", das ja in der Psychotherapie eine tragende Rolle spielt, wird Björn immer wieder zurück in seine Kindheit geführt. Hier gibt es auch regelmässig Anklagen an seine mittlerweile verstorbenen Eltern. Seine Eltern haben, laut Björn, grundlegend etwas falsch gemacht in seiner Erziehung. Und genau dies nimmt er als Entschuldigung, dass er so ist, wie er ist. Besonders gerne schiebt der Protagonist jegliche Schuld an der Trennung seiner Frau Katharina in die Schuhe. Manchmal driftet er ab in Richtung Selbstmitleid. Das hat mich grundsätzlich an der Geschichte genervt, hier verstehe ich auch keinen Spass. Leute, egal ob fiktiv oder real, die überall Entschuldigungen suchen für ihr Verhalten, nerven mich grundsätzlich.

Konstant sind kursiv geschriebene Sätze und Absätze, in denen Björn mit seinem inneren Kind spricht, eingefügt. Das war nicht nur langatmig, sondern auch öde. Die Reihe wird hochgelobt betreffend Witz. Na ja, witzige Passagen habe ich entdeckt, aber zu wenige um hoch zu loben. Vielleicht habe ich die abgedrehte Geschichte mit Diskussionen über Fruchtqueschies, seit einem halben Jahr gefangenen Mafiabosse und ermordeten Kellnern wegen einer Portion Kaiserschmarrn auch zu ernst genommen.

Am interessantesten empfand ich die psychologischen Komponenten, hier spürt man auch, die guten Recherchen.

4 Kommentare:

  1. Liebe Irene

    Dein Blog mag mich immer noch nicht ;-)

    Die Reihe ist mir schon oft begegnet und den ersten Band werde ich mir vielleicht einmal ansehen, wenn er mir begegnet, die Idee finde ich nämlich sehr witzig.

    Bei dir auf dem Blog habe ich die Vorgängerbände jetzt nicht gefunden, hast du die aber vielleicht doch einmal gelesen oder nicht?

    Deine Kritikpunkte kann ich auf jeden Fall sehr gut nachvollziehen, die hätten mich auch gestört.

    Alles Liebe an dich
    Livia

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    1. Liebe Livia,
      Ich weiss wirklich nicht, woran dass das liegt...kann ich das irgendwie einstellen?
      Da ich mit Regelmässigkeit Reihen kunterbunt durcheinander lese, habe ich auch hier den 2.Band gelesen ohne den wrsten Band zu kennen :)
      Danke und liebe Grüsse an dich!
      Irene

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  2. Hallo Irene,

    ich mochte schon Band 1 nicht, deshalb habe ich dieses Buch gar nicht erst gelesen. Bin immer noch überrascht, wie gefeiert die Reihe ist. Aber so ist es mit Geschmäckern. :)

    Liebe Grüße

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    1. Hallo,
      Schön, dass du es auch so siehst. Band 1 subt hier noch. Er wurde gerade aussortiert und darf in die öff. Bücherzelle ziehen!
      Liebe Grüsse
      Irene

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