Montag, 24. Juli 2023

Der Follower / Chris Meyer

VIEL BLUT!

Bewertung: ★★★★☆



Ein perfider Serientäter schnappt sich junge Frauen, die als Influencerin ihr Geld verdienen. Durch die persönlichen Lebensumstände, Daten und Lebenshintergründe der Opfer ist es dem Täter ein leichtes die Frauen zu Hause zu überfallen. 

Tom Bachmann vom BKA in Köln nimmt nach der Bitte seiner Freundin aus Kindertagen die Fährte auf. Lisa ist besorgt, denn ihre beste Freundin ist spurlos verschwunden.



Das Blut spritzt meterweit über den Buchrand, es wird gemetzelt, gequält und gemordet. Für sensible Leser ist dieser Thriller nichts, denn er ist blutig, brutal und schonungslos.

Opfer sind durchgehend junge Frauen, die als Influencerin ihren Lebensunterhalt verdienen. Bei und durch ihre Arbeit geben sie vieles aus dem Privatleben preis. So kennt der Täter Wohnungen, Lebensgewohnheiten und Aussehen. Der Titel des Buches passt wie die Faust aufs Auge.

Langsam aber sicher driftet die Handlung in Richtung Nekrophilie und Bachmann erklärt haarklein die verschiedensten Formen. Etwas ermüdend empfand ich die regelmässig auftauchenden " wir hatten in den USA mal mit ... zu tun" von Tom Bachmann. Stets folgt da die Beschreibung eines besonders perfiden oder kranken Täters. Dabei haben diese Ausführungen keinerlei Relevanz zu den Ermittlungen und deshalb reihe ich sie einfach in "grausige Details um noch einmal höheres Level zu erreichen" ein. Hier hat es Chris Meyer etwas übertrieben mit Ausführungen zu Serienkillern.

Nach "Der Zoomkiller" und " Der Blutkünstler" ist "Der Follower" der dritte Band des Fallanalytikers Tom Bachmann, der in Köln im BKA eine Abteilung führt. Tom Bachmann, der sich nicht nur fachlich stark engagiert, sondern auch persönlich Bezug zu der Tötungsart des Täters hat. Er ist mit einem Vater gross geworden, der ihn und andere, ihm anvertraute Kinder, regelrecht abgerichtet hat, zu töten. Immer unter dem Deckmantel der Forschung und Medizin.

Genauso ekelhaft wie die Morde sind auch die Handlungen in der Kindheit von Tom Bachmann. In diesen Rückblicken ins Jahr 1988 ist Tom neun Jahre alt. Sein bester Freund aus diesen Kindertagen, Aaron, hat eine ganz andere Gesinnung als Tom. Er tötet Menschen, die anderen Schlimmes antun und hebt die Ekeltaste in diesem Buch noch ein Stück höher Nicht ganz so schlimm ist Lisa, die mit Tom und Aaron aufgewachsen ist und nun viel Geld als Profikillerin verdient. Der Schlussstrich unter dieses Kapitel aus Toms Leben hat mich sehr berührt und beschäftigt. Wie stark doch die Erziehung und das Umfeld eines Kindes sein weiteres Leben beeinflusst, sieht man an Aaron und Lisa und zwei weiteren Kindern. Wie aber auch der Charakter eine Rolle spielt, erkennt man an der Figur Tom Bachmann. Und trotzdem... auch der friedfertigste Charakter hat einmal genug!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen