Bewertung : ✭✭✭✫✫
Der bekannte und berühmte Schriftsteller Kunihiko Hidaka will mit seiner Ehefrau Rie nach Vancouver auswandern. Am Abend des Wegzuges übernachtet Hidaka noch einmal in seinem Haus in Japan. Seine Frau und sein Freund aus Kindertagen, Osamu Nonoguchi, finden ihn am nächsten Tag tot im Wohnzimmer. Kommissar Kyochiro Kaya ermittelt und macht schon bald den Mörder dingfest. Nur das Motiv liegt lange noch im Dunkeln. Doch Kaya gibt keine Ruhe, bis er herausfindet, weshalb der Bestsellerautor sterben musste.
Diese Geschichte spielt in Yokohama in Japan. So tragen natürlich alle Figuren japanische Namen und ich musste sehr konzentriert lesen, damit ich die mir nicht geläufigen Namen nicht durcheinander bringe. Nur schon bei einem Geschwisterpaar, das Massaya Fujio und Myako Fujjia heisst, musste ich ständig überlegen, wer denn nun männlich und wer weiblich ist. So kam es vor, dass ich zurück blättern musste um nachzusehen, wer denn nun aktuell gemeint ist.
Die Geschichte ist natürlich auch japanisch geprägt, da der Autor, Keigo Higashino in Japan lebt und arbeitet. Allerdings bekommt man die japanische Kultur nur am Rande mit, wie eine japanische Beerdigung oder Masseinheiten in Japan. Was immerzu durchdrückt ist die Hierarchie in der Ehe, sowie auch die Unterwerfung der Frau in Japan. So denkt Nonogouchi zum Beispiel Seite 17: " Ich hatte keine Gefährtin wie Rie und musste selbst die Türe öffnen, wenn es klingelte."
Durch den Schreibstil, der behäbig und umständlich ist, werden Dialoge leicht schleppend.
Zum kriminalistischen Seite: Blut oder brutale Beschreibungen findet man in dieser Story nicht. Der Start ins Buch ist grundsolide. Mord - Ermittlungen - Verdächtige. Ein paar falsche Spuren werden eher halbherzig gestreut. So richtig ernst nehmen konnte ich diese nicht.
Überraschenderweise ist der Mörder Mitte Buch verhaftet und von nun an, wird nur noch das Motiv gesucht. Denn der Ermittler will unbedingt wissen, weshalb der Schriftsteller ermordet wurde. Ab da wurde es leicht langatmig, denn vieles dreht sich um die Schriftstellerei, was den Krimi aufs Abstellgleis beförderte. Allerdings wartet die Story auch mit einer überraschenden Wendung auf, deren Thematik mir gefallen hat. So fiel es trotz Langatmigkeit leicht, an dem Buch dran zu bleiben und es zu beenden.
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