Bewertung : ✭✭✭✭✭
Kommissar Konstantin Dühnforts neuster Fall ist einer seiner bisher brutalsten. Ein Serienmörder tötet Menschen, die scheinbar keine Gemeinsamkeiten aufweisen. So wird ein älteres Ehepaar in Passau in ihrem Haus ermordet. Gefolgt von einem Augsburger Stadtrat, der vor dem Fitnessclub vom Täter überrascht wird. Weitere Morde folgen, der Täter zieht eine blutige Spur durch Deutschland. Zur Aufklärung wird Dühnfort vom K16 der Münchner Kriminalpolizei beigezogen.
Viel Arbeit!
Und dabei haben Tino und seine Frau Gina im Privatleben auch so einiges am Hals. Denn das Haus, in der die Familie lebt, wird totalsaniert. Müssen Dühnfort, Gina und die kleine Chiara auch noch eine neue Wohnung suchen?
Seit neustem ist Tino Dühnfort also in der operativen Fallanalyse tätig. Und glänzt und überzeugt auch mit dieser neuen Aufgabe. Sehr scharfsinnig ermittelt er und erkennt als Erster die Zusammenhänge zwischen den Morden.
Wie immer bespricht er seine Arbeit oft mit seiner Frau Gina, die ebenfalls in dem Metier, in der Abteilung für ungeklärte Altfälle, tätig ist. Für uns Leser bedeutet das, dass man so genauestens seinen Gedankengängen folgen kann. Was ich persönlich als Bereicherung empfand. Denn so sind die Ermittlungen sehr überlegt und schlüssig. Sehr gefallen haben mir auch die Details zur Fallanalyse.
Inge Löhnig schafft es immer wieder, dass man die Opfer nicht nur als leblose Figuren sieht und erlebt. Denn Rückblicke auf das Leben der Opfer vor der Tat, machen die Morde noch mal schrecklicher und grausamer. In der Hauptgeschichte wurden zum Beispiel Kapitel, in Form von einem Videotagebuch eines 17jährigen Mädchens, eingeflochten. Ihre Rolle in den Morden kann ich leider hier nicht verraten. Diese Kapitel zeigen jedoch deutlich, wie schnell junge Mädchen durch ein Minderwertigkeitsgefühl auf kriminelle Menschen reinfallen können. Diese Botschaften sind sehr authentisch und zutiefst verstörend.
Ich gestehe, dass ich Sympathien für den Täter hatte. Denn oft sind Verbrechen, die aus Rache verübt werden, weniger einschneidend, wenn man das Motiv und die Beweggründe des Täters versteht.
Ich mag den Schreibstil der Autorin unheimlich gerne und von der Figur Tino Dühnfort bin ich schon lange ein Fan. Er ist authentisch und nicht übercharakterisiert, wie oft Ermittler in Thrillern oder Krimis.
" Ich bin dein Tod " ist weitaus brutaler, roher und gnadenloser als die vorderen Teile. Auch die privaten Sorgen, die schon bald sanierte Wohnung mal aussen vor gelassen, sind intensiver. So wird Chiara, die kleine Tochter von Tino und Gina, das erste Mal für ihre Beeinträchtigung, Trisomie 21, getriezt.
Mich hat auch dieser neunte Band restlos überzeugt und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Kommissar Dühnfort.
Ich bedanke mich herzlich beim Ullstein Buchverlag und netGalley für das Rezensionsexemplar!
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