Sonntag, 5. Juli 2020

Das Haus am Strand / Susan Wiggs

VORHERSEHBAR UDN UNTERHALTSAM!

Bewertung : ✭✭✭✭✫

Als der bekannte und beliebte Senator Victor Winslow stirbt, ist für die Bewohner im kleinen Küstenstädtchen Paradise in New England schnell klar, wer für seinen Tod verantwortlich ist.
Seine Ehefrau Sandra wird beschuldigt ihren Mann auf dem Gewissen zu haben. Kurz nach dem Unfall wird Sandra von Victors Eltern angeklagt, für den Tod des Sohnes verantwortlich zu sein. Die Anzeige wird zwar mittels unzureichender Beweise fallen gelassen, aber Sandra erfährt von nun an Mobbing. Nach einem Jahr hat sie genug, engagiert einen örtlichen Handwerker um ihr altes Haus am Strand zu renovieren. Sie will es verkaufen und irgendwo weit weg von Paradise neu beginnen. Der Handwerker Mike Malloy hilft ihr, wo er kann. Nach und nach merkt jedoch Sandra, dass er ihr etwas verschweigt.


Sandra hat die Tendenz, Listen zu schreiben, die oft als Tagebucheinträge die Kapitel einleiten. Durch die Listen, die sehr viel von ihrem Denken und Fühlen preisgeben, erkennt man nach und nach ihre Persönlichkeit. Ich war sehr froh darum. Denn die Figur Sandra ist sehr kalt und zugeknöpft charakterisiert. Nicht nur ihrem Umfeld gegenüber, sondern auch uns Lesern.
Das Setting, das alte, zugige Haus am Blue Moon Beach ist toll beschrieben. Mir hat genauso gut gefallen, wie Susan Wiggs die feindliche Atmosphäre in dem Küstenstädchen rüberbringt.
Mobbing vom Ärgsten, Vandalismus und immer wieder offene und versteckte Beschuldigungen sind für Sandra an der Tagesordnung. Sie leidet sehr darunter, wie auch unter dem Tod ihres Mannes. Beiläufig eingestreute Bemerkungen zu dem Unfall, haben mich neugierig gemacht. Sagt Sandra die Wahrheit oder hat sich der Unfall doch ganz anders abgespielt? Irgendwann wusste ich nicht mehr, ob ich ihr trauen kann oder nicht.
Die Autorin behandelt, wie nebenbei, auch andere Themen. Da ist ein geschiedener Vater, der seine Kinder zu wenig oft sehen darf. Ein Kind, das unter einer Beeinträchtigung, massivem Stottern, leidet. Und eine junge Frau, die mit der Trennung ihrer 34 Jahre lang verheirateten Eltern fertig werden muss. Ich schreibe " wie nebenbei ", da Susan Wiggs eine wunderbar runde Geschichte erschaffen hat, die auch das Leben von Nebenfiguren beleuchtet. So erfährt man nebenher nicht nur die Geschichte der Protagonistin, sondern auch von Figuren aus ihrem Umfeld.
Die Liebesgeschichte ist zwar sehr vorhersehbar. Doch auf dem Weg zum Ziel geschieht einiges … romantisches, schönes, aber auch schmerzhaftes oder geheimnisvolles. Was schlussendlich leider auch einige Wiederholungen bedeutet.
" Das Haus am Strand " ist eine Geschichte ganz in Susan Wiggs Manier. Gefühlsbetont und leichte Lektüre.

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