Bewertung : ✭✭✭✭✭
Ein perfider Mörder spielt sein Spiel mit Kriminaloberkommissarin Emma Mendel. Zuerst nimmt er in einer Arztpraxis Geiseln und Emma soll über deren Leben oder Sterben entscheiden. Dann wird eine Frau beim Oeffnen ihrer Post getötet. Weitere Taten folgen. Stets informiert der Täter Emma über den Punktestand seines kranken und perfiden Spiels. Pro Toter ein Punkt für ihn, pro Opfer, das überlebt, ein Punkt für Emma. Emma und ihr Exmann Ben ermitteln und finden heraus, dass der Täter, der sich "Spielfreund" nennt, mit den Opfern per Internet in Kontakt war.
Der Prolog ist ein wahres Appetithäppchen und macht so richtig Lust auf diesen Thriller. Denn er zeigt, wie krank der Täter ist. Hier in diesem Buch ist es so, dass sehr schnell der Kreis zwischen Prolog und Hauptgeschichte geschlossen wird. Und wie der Prolog schon die perfide Masche des Täters zeigt, geht das nahtlos in der Story weiter. Sehr schnell ist man mitten drin im ersten Einsatz von Emma. Und genau hier konnte mich die Autorin auch emotional fesseln. Die Zerrissenheit Emmas, die Aufgabe, die der Täter ihr stellt, ist grausam und ich habe mich gefragt, wie ich an der Stelle entscheiden würde. Spannend ging es weiter, langatmige Stellen empfand ich keine. Besonders hervorheben muss ich die guten Recherchen. Egal, ob es um Waffen, Psycho oder Soziopathen geht. Das Ganze wirkt, so weit ich das beurteilen kann, sehr authentisch.
Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr gut. Immer wieder lassen spannende Stellen noch schneller lesen. Toll fand ich, dass doch das Private der Ermittler eher dezent eingesetzt wurde. Emma und Ben waren ein Paar und haben sich getrennt. Der Grund dafür wird erst mal zurück gehalten und lange waberte der Grund vor sich hin. Auch hier etwas, was meine Neugier geweckt hat und ich einfach wissen musste, was dahinter steckt. So gab es sogar im Privaten Spannungsmomente! Das Finale ist ein Feuerwerk der Emotionen. Zudem die Identität des Täters eine grosse Überraschung. Ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen.
Ich empfand die Charaktere als interessant und gut gezeichnet. Nicht nur Emma und Ben, sondern auch Nebenfiguren wie der poilzeiinterne Hacker und Nerd Ruben. Eine Figur, Dino, hat mich berührt. Denn diese Figur zeigt leider allzu deutlich, wie man sein ganzes Leben nahe an der Illegalität steht, wenn man als Kind schon mit schlechten Karten startet.
Ein Thriller, der mich gefesselt und begeistert hat!
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