Bewertung : ✭✭✫✫✫
Sami Macbeth wird nach drei langen Jahren, die er wegen eines Juwelenraubes im Gefängnis gesessen hatte, endlich entlassen. Mit seiner 19 jährigen Schwester Nadia hat er vereinbart, dass er erst mal bei ihr einzieht. Bei ihrer Wohnung angekommen, erfährt Sami, dass sie spurlos verschwunden ist. Er macht sich auf die Suche nach Nadia, wird dabei in ein Bombenattentat auf einen vollbesetzten Wagen der Londoner Central Line verwickelt. Er bittet den ehemaligen Detektive Vicent Ruiz um Hilfe. Gemeinsam versuchen sie Nadia zu finden und müssen dabei die Londoner Mafia ordentlich aufmischen.
Der Start in dieses Buch verlief eher zäh. Schon nach den ersten Seiten habe ich mich gefragt, wie man ein Bombenattentat auf eine U- Bahn denn nur so emotionslos beschreiben kann?
Dann folgte ein Perspektivwechsel und nach Sami kam nun Ruiz zu Wort. Leider hat er die Tendenz abzuschweifen und immer wieder an alte Fällen zu denken. Und der Autor hat sich dazu entschlossen, dass wir Leser an diesen Gedanken teilhaben sollen. Das Resultat ist ein langatmiges Gerede über gewesene Fälle, die keinen Deut mit dem Verschwinden von Nadia oder dem Bombenattentat zu tun haben. Langatmigkeit machte sich breit!
Dies war nicht meine erster Thriller von Michael Robotham. Der schon gelesene " Sag, es tut dir leid" hat mich jedoch weitaus mehr überzeugt. Er war gradliniger und damit spannender. "Bis du stirbst" ist teilweise wirr und die Handlung hektisch. So hektisch, dass ich das Gefühl hatte, es wurde (zu) viel Handlung reingequetscht. Immer wieder haben neue Figuren ein kurzes Gastspiel, ihre Lebenssituationen rücken zu sehr in den Vordergrund. So weiss ich zum Beispiel nicht, weshalb eine Nebenfigur so detailliert beschrieben sein muss, dass ich als Leser auch weiss, weshalb sie im Rollstuhl sitzt.
So zieht sich die Story ordentlich, Spannung ist bei mir nur gegen Schluss aufgekommen. Dafür mochte ich den Schreibstil. Denn der Autor hat immer wieder humorvolle Sätze und Situationen eingeflochten.
Sami gerät von einer Katastrophe in die andere. Dies immer unter dem Deckmäntelchen seine Schwester Nadia zu finden. Irgendwann wird er sogar als Bombenattentäter verdächtigt und damit zum gesuchtesten Mann in London. Das Ganze wirkte jedoch auf mich sehr konstruiert und fiktiv. All diese Katastrophen und Pannen sind einfach zu viele, um ernst genommen und damit mitfiebern zu können.
Meiner Meinung nach kann Michael Robotham das besser!
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