Montag, 25. Februar 2019

Mitternachtsmädchen / Jonas Moström


DER DRITTE UND BISHER BESTE FALL !

Bewertung : ✭✭✭✭✭

Der Hausmeister findet auf dem Seziertisch der Universität in Uppsala eine tote Frau. Sehr schnell besteht der Verdacht, dass der Täter, derselbe ist, der schon zuvor zwei Studentinnen vergewaltigt hat. Denn die drei jungen Frauen sind alle blond und blauäugig. Ein weiteres und gemeinsames Merkmal ist, dass bei allen der linke Schuh fehlt. Fallanalytikerin Nathalie Svensson wird vom Zentralkriminalamt hinzugezogen. Sie soll ein Täterprofil erstellen. Sie kniet sich trotz Zeitmangel in die Arbeit, denn die tote Studentin ist Hanna, die Tochter einer guten Freundin.



Nach " So tödlich nah " und " Dominotod " ist " Mitternachtsmädchen " der dritte Fall rund um die Fallanalytikerin Nathalie Svensson. Da ich die beiden ersten Bücher gelesen habe, fällt es mir schwer einzuschätzen, ob man unbedingt der Reihe nach lesen sollte oder nicht. Anders als in den vorderen Büchern, habe ich diesmal den Umfang des Privatlebens der Ermittler nicht zu bemängeln. Denn das empfand ich in den vorderen Büchern als zu ausufernd. Hier geht der Sorgerechtsstreit zwischen Nathalie und ihrem Exmann Hakan nahtlos weiter. Doch nur in bescheidenem Rahmen. Es stehen der Fall und die Ermittlungen im Vordergrund. Die Ermittler drehen buchstäblich jeden Stein um. Es macht Spass ihnen dabei über die Schulter zu schauen und die Spannung, da verschiedene Fährten verfolgt werden, ist hoch. Umso mehr, da alle Ermittlungsergebnisse sehr schlüssig sind. Sehr gefallen hat mir, dass einer der Ermittler, Tim Walter, ein Faible für geschichtliche Details hat … und die werden von ihm immer wieder mal eingeflochten. Was das Team nervt, und deshalb stoppen sie seine Monologe ziemlich schnell. So laufen wir Leser auch nicht Gefahr, uns zu langweilen. Ein tolles Mittel, die Leser auf den neusten Stand zu bringen, hat der Autor clever gelöst. Er lässt das Ermittlerteam ab und zu Besprechungen abhalten. Da werden die Ermittlungen, die Ergebnisse und der aktuelle Stand besprochen. So ist man als Leser automatisch immer up to date. Ein Personenglossar mit den wichtigsten Merkmalen ist zudem zu Beginn des Buches eingefügt worden und bringt im eher grossen Ermittlerteam Klarheit.
Mich haben die Figuren restlos überzeugt. Auch wenn Nathalie mir nicht immer sympathisch war, macht sie doch einen überzeugenden Job. Gerade ihre Besessenheit, die Trennung von ihrem Mann mit flüchtigen Abenteuern zu verdauen, war nicht wirklich nachvollziehbar. Dies vor allem, weil ein Mörder in der Stadt sein Unwesen treibt und sie trotzdem mit Internet Bekanntschaften ausgeht.
Da sie zudem noch für einen Arbeitskollegen schwärmt, war mir zu viel des Guten.
Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, ich empfand es durchgängig als spannend. Und die Auflösung der Identität war das Sahnehäubchen!

Vielen Dank an den Ullstein Verlag und netGalley für das Rezensionsexemplar!

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