Freitag, 1. März 2019

Deine letzte Lüge / Claire Mcintosh

ZÄHER START, DANN ABER !

Bewertung : ✭✭✭✭✫


Anna ist gerade Mutter geworden und ihre Eltern fehlen ihr in dieser besonderen Lebenssituation an allen Ecken und Enden. Mutter Caroline hatte ein Jahr zuvor, kurz vor Weihnachten, Selbstmord verübt. Genau an der gleichen Stelle wie Annas Vater Tom sieben Monate zuvor. Nun, am Jahrestag des Todes ihrer Mutter, bekommt Anna eine Karte mit einer geheimnisvollen Botschaft. Diese Karte bestätigt Annas Verdacht, dass ihre Eltern ermordet wurden.






Mir hat Anna unheimlich leid getan. Was sie durchmacht, muss schrecklich sein. Nicht zu wissen, weshalb die Eltern, und dies kurz nacheinander, sich umgebracht haben, ist absolut verstörend. Diese Gefühle wurden von der Autorin sehr gut ausgearbeitet. Was allerdings die Geschichte zu Beginn sehr gefühlsbetont und damit etwas träge macht. Erst nach einem Drittel des Buches kommt Spannung auf. Denn man fragt sich, was genau mit Tom und Caroline geschehen ist. Der Plot hat mir an und für sich gut gefallen, wenn er auch etwas überkonstruiert wirkt. Leider muss ich meine Erklärung dazu spoilern. Nur so viel dazu: Die Gründe für den Verlust der Eltern war mir zu weit hergeholt. War vielleicht auch etwas zu viel Drama, da Caroline und Tom verschiedene Gründe gehabt haben, zu sterben. Multipliziert, wirkt das dann genau ein wenig zu viel.
Kurzzeitig hatte ich Angst, dass die Story ins Esoterische / Uebersinnliche abrutscht. Dem war zum Glück nicht so. Der Hauptanteil der Geschichte wird aus der Sicht von Anna erzählt. Kurze Kapitel, die eingeschoben wurden, aus der Sicht von zwei anderen Figuren. Oft fliessen in den Passagen, in denen Anna im Mittelpunkt steht, Gedanken und Handlung der Gegenwart mit Erinnerungen an die Vergangenheit ineinander. Was die Story leicht wirr macht. Und dann kommt auch noch Murray Mackenzie, ein pensionierter Ermittler der Sussex Police, zu Wort. Da werden die Probleme mit Ehefrau Sarah, die psychisch krank und mehr oder weniger hospitalisiert ist, beschrieben. Komischerweise bespricht Murray mit der kranken Sarah seinen Fall. Normalerweise mag ich das nicht so, wenn Privates der Ermittler so ausschweifend beschrieben wird. Doch sein Schicksal und das seiner Frau Sarah hat mich gefesselt. Und war nötig, denn die Geschichte rund um Anna und ihre Eltern war zu Beginn nicht so gehaltvoll, dass sie mich durch das ganze Buch gefesselt hätte.
Erst gegen Schluss nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Es wird es so richtig spannend und mit überraschenden Wendungen fesselnd.
Wirklich toll ist der Schreibstil. Hat mir gut gefallen, wie die Autorin es auch bei gefühlsbetonten Passagen fertig bringt, dass man keine Langatmigkeit empfindet.

Vielen Dank an netGalley und Bastei lübbe für das Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen