Dienstag, 11. November 2025

Love, Mom / Iliana Xander

FAMILIÄRE BEZIEHUNGEN

Bewertung: ★★★★☆



Elisabeth Caspar, die unter dem Pseudonym E.V. Renge Thriller schreibt, ist weltberühmt. Ihre Bücher sind Kult und so ist die Trauer gross, als sie bei ihrem morgendlichen Spaziergang im Wald hinter ihrem Haus stirbt. Was als Unfall angesehen wird, lässt ihre Tochter, Mackenzie Caspar, aufhorchen. 

Denn seit dem Tod ihrer Mutter bekommt sie Briefe, die sich als Tagebuchseiten entpuppen. Seiten, die ihre Mutter selbst geschrieben hat. 

Mit ihrem besten Freund macht sie sich auf die Suche nach Elisabeths Vergangenheit und entdeckt, dass in ihrer Familie nicht immer die Wahrheit gesagt wird und wurde.

Die Autorin liefert mit ihrem Buch "Love, Mom" ein Thrillerdebüt, das eine Familiengeschichte mit kriminellen Elementen mischt.

Die 21-jährige Studentin Mackenzie war zeitlebens mit einer berühmten Mutter konfrontiert. Einer Mutter, mit der sie sich nicht immer gut verstanden hat. Auch nach dem Tod zieht diese weiter ihre Bahnen in Mackenzies Leben. Mackenzie, die sich als Gothic anzieht und schminkt, konnte ihrer Mutter nie etwas recht machen und nach deren Tod entdeckt sie auch die Gründe für diese Abneigung. 

Ein paar Wendungen, die Ilania Xander hier eingebaut hat, haben mich überrascht. Andere habe ich kommen sehen. Der Plot ist gut und fesselnd. Das tröstet über ein paar holperige Stellen und Ungereimtheiten hinweg. So habe ich mich zum Beispiel gewundert, dass eine Schlüsselfigur einer anderen so hörig ist und Jahrzehnte den Mund hält.

Die Handlung ist so gegliedert, dass einerseits Mackenzie in Ich Perspektive erzählt, was sie in der Gegenwart, also ab dem Tod ihrer Mutter, erlebt. Unterbrochen wird sie immer wieder von Tagebucheinträgen, die jemand ihr zuspielt. In diesen Einträgen erfährt man, was Mackenzies Mutter in der Vergangenheit erlebt hat. Was wohl eigentlich als zusätzlicher Spannungskick gedacht war, bewirkt das Gegenteil. Denn ziemlich schnell war durch die beschriebene Vergangenheit klar, wohin die Reise geht und dadurch verpuffte einiges an Spannung. Diese Tagebucheinträge hätten dezenter, zurückhaltender und vor allem geheimnisvoller gestaltet werden müssen.

Die Autorin hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und ihre Figuren haben mich überzeugt. Die Geschichte kommt ohne Blutvergiessen und roh beschriebenen Gewaltszenen aus, sondern setzt ganz auf familiäre Beziehungen und kriminelle Energie.


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