WIRR UND LANGATMIG
Bewertung: ★★☆☆☆
1942, der Zweite Weltkrieg tobt und in West Virginia, in den Appalachen, werden ranghohe Kriegsgefangene in das Grand Hotel Avalon einquartiert.
Die Hoteldirektorin, June Porter Hudson, muss sich auf die neue Situation einstellen. Sie liebt ihren Beruf, das Hotel ist ihre Heimat und mit den umliegenden Heilquellen für sie ein magischer Ort.
Als das FBI das Hotel auch noch in Beschlag nimmt, muss sie versuchen, die Führung des Hotels in der Hand zu behalten. Der Krieg wütet und June versucht das Avalon durch diese schwere Zeit zu lotsen.
Die Geschichte, die sich mehrheitlich im Hotel Avalon abspielt, hat einen markanten geschichtlichen Hintergrund. Der Zweite Weltkrieg tobt, der Angriff Pearl Harbor und die deutsche Führung spielen eine Rolle. Der zentrale Mittelpunkt der Geschichte jedoch ist das Leben in dem Grand Hotel Avalon, das ebenfalls Auswirkungen des Krieges erlebt. Von null auf sofort müssen die Gäste, die noch im Hotel sind, abreisen und ranghohe Kriegsgefangene werden beherbergt. Mit dabei ebenfalls Mitglieder des FBI.
Viele Figuren, die meisten davon Nebenfiguren, werden im Hotel beherbergt oder arbeiten dort. Es war ein Kommen und Gehen, dass mir oft der Kopf geschwirrt hat.
Leider ist es der Autorin nicht gelungen, eine durchwegs logisch aufgebaute Handlung durchzuziehen. Immer wieder werden Nebenfiguren für ein paar Seiten in den Mittelpunkt gerückt, tauchen dann aber in der Versenkung unter. Andere treten ins Rampenlicht und hundert Seiten später taucht wieder die erste Nebenfigur auf. Erschwerend dazu kommt, dass immer wieder Gedanken einiger Figuren mit Erlebnissen aus der Vergangenheit dekoriert werden. Dadurch stagniert die Handlung in der Gegenwart öfters und die Autorin kommt nicht auf den Punkt.
Etliche Ausführungen zu Vergangenem fand ich einfach nur langweilig erzählt. Irgendwann wurde noch eine Liebesgeschichte eingeschoben und die wurde fast emotionslos erzählt. Hier hätte die Autorin mit den Gefühlen spielen und diese Liebe authentisch ausführen dürfen.
Die grosse Sache, dieses "Süsswasser", das eine Spezialität des Hauses sein soll, wird bedauerlicherweise mager aufgelöst. Dies, obwohl es immer mal wieder erwähnt wird und doch einen grossen Stellenwert hat. Das hat mich dann schon ordentlich geärgert, dass da gegen Schluss nicht tiefer erklärt / erläutert/ aufgelöst wird.
Der Plot basiert auf einem tatsächlich so geschehenen Rahmen im Zweiten Weltkrieg, in dem nach Pearl Harbor Luxushotels genau zu diesem Zweck missbraucht wurden: die Beherbergung ranghoher Gefangenen. Was als solider Plot dienen würde, wird durch den chaotischen Aufbau der Geschichte völlig wirr und langatmig.

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