Montag, 24. November 2025

Die Einladung / Sebastian Fitzek

KONSTRUIERT UND OFT WIRR

Bewertung: ★★★☆☆



Marla Lindberg hat eine Einladung bekommen und sie sagt zu an dem Klassentreffen in den Bergen teilzunehmen. Denn die junge Frau hat ihre damaligen Mitschüler schon lange nicht mehr gesehen. Sie wird die ehemaligen Klassenkameraden in der Nebelhütte auf 2000 Meter, nahe der deutsch-österreichischen Grenze, treffen. Die Gruppe ist schon einen Tag vor Marla angereist.

Marla ist gespannt, wie sie sich mit den anderen verstehen wird, denn sie galt in der Klasse oft als Sonderling. Nach Jahren der Psychotherapie und nach einem erlittenen Trauma fühlt sie sich so weit gefestigt, den anderen entgegenzutreten. Als Marla jedoch im Berghotel ankommt, wirken die Zimmer zwar bewohnt, aber es ist niemand da...

Mit der  Eingangsszene, dem Prolog, hat Sebastian Fitzek gleich einen Knaller geliefert. Absolut verstörend wie man hier in den Psychothriller startet. Leider sackt diese Spannung dann abrupt ab, da durch kryptische Zeitangaben bei den Kapiteln  ein Durcheinander herrscht. Von "Vier Jahre später, fünf Jahre vor der Entscheidung" oder "Drei Jahre danach, zwei Jahre vor der Entscheidung" bis zu "Sieben Stunden später, Sechs Tage vor der Entscheidung" gab es viele Zeitangaben, die ich nicht einordnen konnte. Oft war ich intensiver damit beschäftigt, herauszufinden, wie ein Kapitel in die Chronologie passt, als mit dem Inhalt.

Ein grosser Teil der Story handelt auf der einsam gelegenen Berghütte, der Nebelhütte. Das Setting, einsam gelegene Hütte mit einer Handvoll Personen und plötzlich stirbt einer oder mehrere, zieht immer. Auch hier. Die Atmosphäre hat mir zwar gut gefallen, ich habe aber auch oft die Gespräche und Handlungen der Figuren als wirr empfunden. 

Sebastian Fitzek ist ja dafür bekannt, dass er Plot-Twists aus dem Aermel schüttelt, wie kein anderer. Das ist in "Die Einladung" auch wieder der Fall, auch wenn sie mich weniger umgehauen haben als in anderen seiner Bücher. 

Das Ende ist arg konstruiert und genau da ist mein grosser Kritikpunkt. Die älteren seiner Bücher fand ich noch in Ordnung in dieser Beziehung. Doch bei jedem seiner Werke wird es verrückter, unwahrscheinlicher und leider auch konstruierter. 

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