SCHLUSS MIT PLOT-TWIST
Bewertung: ★★★★☆
Ein achtjähriges Mädchen wird aus dem heimischen Garten entführt. Es sitzt auf der Schaukel, als der Täter zuschlägt. Sein Bruder, der hätte aufpassen sollen, macht sich grosse Vorwürfe. Denn seine kleine Schwester ist blind und dementsprechend hilflos.
Zehn Jahre später verschwindet ein Mädchen aus seinem Zimmer in einem Wohnheim. Auch dieses Kind ist blind und Kommissarin Franziska Gottlob von der Kripo Frankfurt zieht Parallelen. Hilfe bekommt sie dabei vom Bruder des vor zehn Jahren verschwundenen Kindes.
Ich habe schon viele Thriller von Andreas Winkelmann gelesen. "Blinder Instinkt" ist für mich guter Durchschnitt, wenn ich mir seine Werke, die ich von ihm kenne, so ansehe.
Der Start in die Geschichte ist so gestaltet, dass dieser mit vielen verschiedenen Erzählsträngen startet. Man bekommt Einblick in das Leben der Opfer direkt vor der Tat, der Täter bekommt seine Kapitel, die später ermittelnde Kommissarin und ein Boxer, dessen Rolle im Ganzen vorerst noch offensteht.
Nach und nach führt Andreas Winkelmann diese Stränge zusammen und lässt seine Leser tief in die Psyche des Täters blicken. Leider ist der Täter schon sehr früh bekannt. Das hat dann doch etwas den Kitzel, den ich mag in solchen Büchern mit Tätersuche, geschmälert. Den Namen des Täters verrät der Autor dem Leser eher nebenbei. Was aber auch keine Rolle spielt, da dieser so viel Präsenz bekommt, dass man weiss wie er tickt und was er so vorhat. Als Warnung: Die Opfer sind kleine Mädchen, der Täter also pädophil veranlagt. Eine grosse Rolle spielen auch Spinnen, dies als Triggerwarnungen.
Ich weiss, dass Andreas Winkelmann ab und zu in seinen Büchern mit der Handlung auf der Stelle tritt. In diesem Buch auch wieder. Die Ermittlung hätte zum Beispiel mehr Raum einnehmen und ausgereifter sein dürfen. Dafür hätte man dem Täter bei seinen abstossenden Experimenten an seinem Arbeitsort einige Seiten wegnehmen können. Zum Schluss wartet Andreas Winkelmann noch mit einem überraschenden Plot-Twist auf, der mich begeistert hat.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen