AM PULS DER ZEIT
Bewertung: ★★★★☆
Sam will ihr Praktikum in London voll auskosten, denn ihre Heimatstadt Stockholm fühlt sich schon eine Weile einengend an. Die 28-jährige Sam ist lebenslustig, quirlig und chaotisch. Auf einer Party trifft sie Luc und sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn.
Luc, der sich auf Arbeitssuche und nach einem Sinn im Leben befindet, ist der komplette Gegensatz von Sam. Sport ist ihm wichtig, seine Ernährung und genug Schlaf. Sam wirbelt sein Leben ganz schön durcheinander.
Doch die Beziehung auf Zeit ist sowieso vorgegeben. Ende Sommer muss Sam wieder nach Stockholm in ihren alten Job zurück.
Die Autorin stellt im ersten Teil des Buches die zwei Protagonisten einander gegenüber. In abwechselnden Kapiteln kommen Sam und Luc zu Wort. Sehr schnell merkt man, dass die beiden nicht viel gemeinsam haben. Sehr schnell sieht man aber auch, wie sie versuchen, mit Kompromissen eine gemeinsame Basis zu schaffen. Genau das machte für mich den Reiz der Liebesgeschichte aus.
Werden die beiden es auf Dauer schaffen, wenn die Liebe das einzige ist, was sie verbindet? Nach dem Sommer offenbart sich, wie und ob ihnen das gelingt. Das ist nicht nur für die beiden eine Zitterpartie, sondern auch für die Leser. Als Sam nach zehn Wochen nach Stockholm zurückkehrt, wird es leicht langatmig und weinerlich. Hier haben mir ein, zwei überraschende Wendungen gefehlt, die die Handlung aufgepeppt hätten.
Diese überraschenden Wendungen gibt es dann in Teil zwei, in denen sich das Leben und die Beziehung der beiden noch einmal wandelt.
Jenny Mustard hat mit ihrem Debütroman nicht nur eine nicht alltägliche Liebesgeschichte erschaffen, sondern zeigt auch auf, wie viel Arbeit in einer Beziehung steckt.
Die Autorin hat es geschafft, die Figuren mit Tiefe auszustatten und ihre Figuren sind am Puls der Zeit. Vegane Ernährung, Hafermilch, Partys und tägliche Sportsessions.
Gendern scheint ja nun in Mode in Büchern von jüngeren Schreibenden und auch Jenny Mustard zieht dies durch. Etwas, was für mich persönlich nicht unbedingt sein müsste, gestört hat es mich allerdings nicht gross.
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