RUHIG ERZÄHLT...
Bewertung: ★★★★☆
Die Freundinnen Kitty und Lana sind auf einer Weltreise, als sie sich einer Gruppe anschliessen, die auf einer Yacht in der Weltgeschichte herum gondelt. Die beiden Frauen besteigen die Blue in den Philippinen und sind von da an Teil der Crew. Sie geniessen das Leben auf dem Schiff, die Sonne und die unbeschwerte Zeit. Bis ein Crewmitglied nach einer stürmischen Nacht fehlt.
Den restlichen Crewmitgliedern sind die Hände gebunden, denn das Meer hat mit dem Toten auch das Geheimnis, ob es ein Unfall war oder jemand an Bord seine Hände im Spiel hatte, mit in die Tiefe gezogen. Lana weiss, dass sie auf der Yacht nicht bleiben kann. Zu gross ist das Misstrauen den anderen gegenüber.
Die Autorin schreibt, dass sie drei Jahre, bevor sie damit begonnen hat dieses Buch zu schreiben auf einen Segelturn eingeladen wurde. Sie verbrachte schöne Tage auf dem Boot, ass an Deck, badete in Lagunen und schlief beim Rauschen der Wellen ein. Genau das merkt man bei der Lektüre. Da ein grosser Teil der Geschichte an Bord der Yacht Blue oder im und am Meer handelt, spielt dies eine zentrale Rolle in der Geschichte. Das hat die Autorin authentisch umgesetzt.
Vor allem ihre Passagen, die das Meer, das Schwimmen und die Atmosphäre beschreiben, sind gut gelungen. Mich persönlich hat die eine Passage, als Lana nachts alleine im Meer schwimmt, gegruselt. Das war aber auch die einzige Szene auf den ersten hundert Seiten, die gruselig war. Ansonsten gibt es sehr viel Sommerfeeling, Sonnenbrände, Fisch grillen über dem offenen Feuer, Sprünge ins Meer und immer wieder Sympathien und Antipathien zwischen den Menschen an Bord.
Die Geschichte wird gemächlich erzählt. In wechselnden Kapiteln erfährt man, was im "Jetzt" und im "Damals geschieht. Immer ist da Lana im Mittelpunkt, eine sensible und kreative Figur, die manchmal etwas weltfremd wirkt. Es dauert eine Weile, bis die Handlung fesselnd wird und mich etliche Fragen vorwärtsgetrieben haben. In der Gegenwart, die acht Monate nach dem "Damals" angesiedelt ist, tauchen immer mehr Zweifel auf, was in der Vergangenheit auf dieser Yacht geschah. Vor allem die Frage, warum Lana sesshaft in Neuseeland wurde und ihre beste Freundin Kitty noch immer auf der Yacht ist, machte mich neugierig.
Anscheinend haben alle der Crewmitglieder ein Geheimnis, das sie mit an Bord genommen haben. Einige waren mir grad zu Beginn zu wenig ausgearbeitet und auf geheimnisvoll gemacht. Da hat die Autorin das Potential nicht ganz ausgeschöpft. Zum Schluss wartet Lucy Clark mit ein paar verblüffenden Wendungen auf, die mich kalt erwischt haben.
Damit hat sich auch dieser Sog entwickelt, der mir gefällt in Büchern dieser Art. Ein Sog, den ich aber bedauerlicherweise in der ersten Hälfte des Buches auch vermisst habe.
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