Mittwoch, 29. Oktober 2025

Der Tower / Ivar Leon Menger

FESSELND

Bewertung: ★★★★★



Was soll sie nur tun? Nova muss schleunigst eine neue Wohnung und einen neuen Job finden, denn beides wurden ihr gekündigt. 

Da kommt ihr das Angebot, ein Jahr lang mietfrei als Beta Testerin im neuen Pramtower an der Alexanderstrasse in Berlin zu wohnen, wie gerufen. Nova kann ihr Glück kaum fassen. 

Sie sieht wieder mit Zuversicht in die Zukunft als ihr auch noch ein neuer Job in der Galerie des Towers in Aussicht gestellt wird. Sie wähnt sich wie im Himmel auf Erden, merkt jedoch nicht, dass die Hölle ganz nah ist.

Was für ein Thriller. 

Noch dazu ein hochmoderner, denn KI spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte. Novas neue Wohnung wird nämlich mit KI gesteuert. Kim, wie die künstliche Intelligenz sich nennt, verdunkelt Fenster, öffnet Türen und nennt sogar bei jeder Toilettenbenutzung den PH Wert des Urins. 

Was futuristisch tönt, ist vielleicht einmal unsere Zukunft? Dann hoffen wir mal, dass wir nicht an eine Kim geraten, die plötzlich völlig verrückt spielt und ihre Bewohner terrorisiert und kontrolliert. Eine überraschende Wendung in dieser Hinsicht, die der Autor erst fast ganz am Schluss der Story verrät, hat mich mitgerissen.

Der Autor hat mit "Der Tower" einen überraschenden und fesselnden Thriller geschaffen. Einen Thriller mit einem Plot, den ich so noch nie gelesen habe und der mich völlig in den Bann gezogen hat. Es macht unheimlich viel Spass zu lesen, was für Eigenheiten Kim entwickelt und wie versucht wird Nova zu gängeln und unter Kontrolle zu bringen. 

Das Setting, dieser hochmoderne Turm mitten in Berlin, hinter dessen Türen und Fenstern Unheimliches geschieht, ist absolut der Hammer. Man spürt förmlich, wie Nova leidet und versucht zu entkommen. Ja, was harmlos mit dem Einzug Novas beginnt, steigert sich nach und nach zu einer absolut gruseligen Sache.

Obwohl ein paar unlogische Handlungen Novas und ein unrealistischer medizinischer Eingriff enthalten sind, hat dies meine Leseunterhaltung nicht geschmälert. 

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim dtv Verlag und netGalley



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