Mittwoch, 20. August 2025

Die Yacht / Sarah Goodwin

 TEMPOREICH

Bewertung: ★★★★☆



In diesem Jahr lädt Libby ihre Clique für die Silvesterparty auf eine Yacht ein. Die Freunde kennen sich teilweise seit dem Studium und der Jahreswechsel ist immer die Gelegenheit wie zu Studienzeiten zusammen Party zu machen.

Hannah, die nicht wie ihre Freundinnen Libby und Maggie, reich und berühmt wurde, fährt an den Hafen von Ventimiglia, wo die protzige Yacht stationiert ist. Hannah ist von Beginn weg das fünfte Rad am Wagen und sie fühlt sich in der exklusiven Umgebung nicht wohl. Als Hannah auch noch hört, wie Libby eine abfällige Bemerkung zu ihrer Freundschaft macht, beschliesst sie am nächsten Morgen abzureisen.

Doch dazu kommt es nicht mehr, denn am nächsten Morgen treibt die Yacht auf dem offenen Meer. Ohne Internetverbindung, Handyempfang, Vorräte und Elektrizität. Als auch noch einer der Partygänger vermisst wird, wird jeder verdächtigt, die Freunde in diese Situation gebracht zu haben.

Ein Ort, von dem es kein Entkommen gibt und plötzlich jemand verschwindet. Solche Thriller gibt es etliche und die Idee ist nicht ganz neu. Für mich neu war, dass sich dieser Ort auf einer luxuriösen Yacht auf dem Meer befindet. 

Die Freunde Libby, Maggie, Hannah und Harry, die sich seit Studienzeiten kennen und Olly und Leon, die Partner von Maggie und Libby, wollen zusammen Silvester feiern. Wie jedes Jahr organisiert und bezahlt Libby die Party und damit fängt das Desaster schon einmal an. Denn die finanziellen Möglichkeiten sind ungleich verteilt und das geben die beiden Freundinnen Hannah immer wieder zu spüren. Ab und zu artet das in einen Zickenkrieg aus, der nur getoppt wird von der Arroganz Ollys und der Bösartigkeit von Leon. 

Ich war froh, dass die sympathischste Figur, Hannah, durchwegs in Ich Perspektive erzählt. Denn zumindest die zwei Pärchen waren manchmal nur schwer zu ertragen. Offen oder versteckt getuschelte Beleidigungen, Arroganz und Frustrationen brechen hervor und zielen meist auf Hannah. Wer solche Freunde hat, braucht eigentlich keine Feinde. Und dann fehlt plötzlich einer der Clique und die Aggression steigt auf ein höheres Level.

Sarah Goodwin hat nicht nur diese nervenaufreibenden Auseinandersetzungen, sondern auch den Kampf gegen die Kälte, den Hunger und das Meer mit seinen Gefahren, eindrücklich beschrieben. 

Die Handlung, die von sechs Figuren bestritten wird und sich zum grössten Teil auf dieser Yacht abspielt, ist temporeich und voller Emotionen. Was als Silvesterparty an einem speziellen Ort begonnen hat, entwickelt sich zur Katastrophe. Ich möchte besonders das Ende der Geschichte hervorheben. Da hat die Autorin Mut bewiesen und die Story unkonventionell enden lassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen