Mittwoch, 27. August 2025

Die Wahrheit meines Vaters / Jodi Picolut

VATERLIEBE!

Bewertung: ★★★★☆



Delia Hopkins steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Eric, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Die beiden sind als Nachbarn aufgewachsen und nun Eltern einer kleinen Tochter. Eric, der mit einer alkoholkranken Mutter gross geworden ist, hat Delia immer um die Beziehung zu ihrem Vater Andrew beneidet. 

Nach dem Tod seiner Frau hat Andrew Delia alleine gross gezogen und Vater und Tochter haben eine enge Beziehung. Als ihr Vater verhaftet wird, tauchen verschüttete Erinnerungen bei Delia auf. Nach und nach ziehen Zweifel an ihrer Vergangenheit auf und Risse ziehen sich durch die Vater-Tochter Beziehung.

Die Autorin hat von Beginn weg Spannung aufgebaut. Sehr schnell kommt etwas aus Delias und Andrews Vergangenheit ins Spiel, das mich gefesselt hat. Jodi Picoult hat mit einem Ereignis in Delias früher Kindheit regelrecht eine Bombe platzen lassen. 

In wechselnden Kapiteln kommen Delia, ihr Vater Andrew, ihr Verlobter Eric, sowie ihre bester Freund Fitz zu Wort. Und dann sind da auch noch die wenigen Kapitel, in denen eine Figur aus Delias Vergangenheit erzählt. Ihre Identität verrate ich hier nicht, um potenziellen Lesern nicht die Ueberraschung zu verderben. 

Alkohol und die davon abhängige Sucht ist ein Schwerpunkt der Geschichte. Die Autorin zeigt eindrücklich, wie Kinder von alkoholabhängigen Eltern es schwer haben in ihrer Kindheit. Diese Seite fand ich schon sehr schockierend und bedrückend. 

Weitere Passagen, die im Gefängnis handeln, waren ebenso beklemmend aber leider auch aufgeblasen und thematisch weit weg von der Hauptgeschichte. Zusätzlich gibt es bedauerlicherweise auch längere Passagen, in denen es um Rituale, Geisterheilung und Hokuspokus geht. Diese Seite in der Gestalt von Ruthann, die Delia kennenlernt. Schade, denn diese Passagen haben die Geschichte künstlich aufgeplustert und nicht ganz zur restlichen Handlung gepasst.

Die Autorin zündet nicht nur die erwähnte Bombe zu Beginn der Geschichte, sondern auch noch eine fast ganz am Ende. Für mich überraschend hat die Story dann eine wichtige Botschaft mitgegteilt. Es gibt immer mehr als eine Wahrheit, je nachdem aus welcher Sichtweise man das Geschehene betrachtet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen