Montag, 7. April 2025

Verlassen / Eva Björg Aegisdottir

EIN FAMILIENFEST MIT FOLGEN...

Bewertung: ★★★★☆



Zu Ehren des Familienoberhauptes trifft sich seine Familie zu einem verlängerten Wochenende in einem abgelegenen Hotel. Der Familienpatriarch wäre hundert Jahre alt geworden und seine Nachkommen verdanken ihm viel. Die Snaebergs gelten als eine der einflussreichsten und wohlhabendsten Clans Islands.

In dem bekannten Smarthotel in den Lavafeldern Westislands treffen sich seine Kinder und deren Familien nach Jahren wieder. Die Hotelangestellte Irma ist beeindruckt, denn die Familie Snaeberg ist in ganz Island bekannt. Als ein Opfer entdeckt wird, stellt sich heraus, dass in der Familie doch seit Jahren einige Unstimmigkeiten mitschwingen.

Der vierte Band der Islandkrimis der Autorin dreht sich dieses Mal um eine begüterte Familie. Einer Familie, die mit einer beträchtlichen Anzahl Mitglieder das Hotel für ein Wochenende bezieht. Um nicht durcheinander zu geraten, wurde auf der ersten Seite ein Stammbaum eingefügt. Den ich, ehrlich gesagt, nur ein oder zweimal zu Rate ziehen musste. Denn die Figuren trumpfen mit sehr unterschiedlichen Attributen auf und ich konnte sie dadurch gut auseinanderhalten. Das spricht schon einmal für die Autorin.

In den ersten Kapiteln wird ein Opfer tot aufgefunden. Doch lange Zeit weiss man nicht, wer dieses Opfer ist. Und damit zieht die Spannung ein. Nicht wie sonst in Krimis habe ich gerätselt, wer der Mörder ist, sondern erst einmal, wer sterben musste. Nach einem Drittel der Handlung meinte ich ja, nun diese Identität zu erfahren...doch nein, die Autorin hatte anderes im Sinn und weiter zieht sich diese Frage.

Man muss sich durch allerhand Familieninterna lesen. Beziehungen zwischen Eltern und ihren teilweise pubertierenden Kindern, Ehepartnern, die teilweise nah an der Trennung sind und unter Cousins und Cousinen, sowie Geschwistern machen einen Grossteil der Handlung aus. Dazu kommen Missbrauch, Alkoholabhängigkeit und immer wieder lassen ein paar eingeworfene Drogen das Familienfest in erträglichem Licht erscheinen. Hier gibt es einige Längen und die Polizei ermittelt sehr zurückhaltend bis schleppend. Aber die Frage nach der Identität des Opfers hielt mich bei der Stange.

Die Auflösung und schlussendlich der clever konstruierte Plot haben mir gefallen. Einfallsreich und schlüssig geht die Geschichte rund um die Familie Snaeberg zu Ende. Die Geschichte rund um die Ermittler in Arkanes geht im nächsten Band weiter. Denn es wird angedeutet, dass eine neue Ermittlerin zum Team stösst. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band!

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