Dienstag, 25. März 2025

Die Familie gegenüber / Nicole Trope

GEHT SO...

Bewertung: ★★☆☆☆



Es ist ein ganz gewöhnlicher Auftrag für den Paketboten Logan. Er soll einen neuen Laptop in die Hogarth Street in Sydney ausliefern. Doch die Kundin Katherine West benimmt sich seltsam und Logan ist überzeugt, dass sie in Not ist. Gleichzeitig fällt Gladys, die neben der Familie West wohnt, die ungewöhnliche Ruhe nebenan auf. Denn die Kinder George und Sophie müssen zu Hause sein und die Zwillinge hört man sonst immer toben. Zudem hat Katherine die Fenster noch nicht geöffnet und nun ist schon fast Mittag. Das Heulen von Sirenen, mit denen die Polizei die Stille der Siedlung durchbricht, lässt Böses ahnen.

Selten habe ich einen Klappentext gelesen, der so wenig gemein hatte mit dem Buch. Ich frage mich ernsthaft, ob die Person, die diesen Klappentext geschrieben hat, das Buch überhaupt gelesen hat? Suggeriert wird, dass eine Familie mitten in einer Einfamilienhaussiedlung lebt und sich seltsam benimmt. So seltsam, dass die Nachbarn aufgeschreckt werden.

Aufgeschreckt werden zwar Leute, aber es ist der Paketbote, dem seltsame Dinge auffallen. Okay, auch Gladys, die nebenan wohnt, klopft mehrere Male bei den Wests. Sie hat jedoch so eine penetrante Art, bei der ich komplett verstehe, weshalb Katherine West die Türe nicht ( mehr) öffnet. Gladys beobachtet die Familie, wartet morgens förmlich darauf, die Kinder der Nachbarn zur Schule gehen zu sehen und lebt ganz im Stil " nebenan ist das Gras grüner". Wenn etwas seltsam ist, dann ist es Gladys Stalken der Nachbarn.

Kapitel aus der Sicht von Logan, Gladys und Katherine wechseln sich ab. In den Kapiteln mit Logan verschwindet die Hauptgeschichte und sein Leben, seine Verbrecherkarriere, die Sorge um seine Schwester und die Beziehung zu Krankenschwester Wendy steht im Mittelpunkt. Prickelnd war das nicht, ich habe jedoch in der Hoffnung, dass dies noch relevant wird für die Story, durchgehalten. Am Schluss schiebe ich die Kapitel "Logan" in die Ecke "Seitenfüller".

Nicole Trope hat eine Art zu schreiben, bei der Nebensächlichkeiten so aufgebauscht werden und denken lassen, dass diese wichtig sind für die Handlung. Tun sie selten. Wenn ich schon nur an den Prolog denke, da wird haarklein berichtet, wie sich die junge Mutter Margo um ihren kleinen Sohn Joseph kümmert. Auch das ist weder prickelnd noch interessant.

Gegen Schluss wird es überraschend und hat sehr viel wettgemacht in meiner Bewertung.

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