Dienstag, 10. Dezember 2024

Dorn. Zimmer 103 / Jan Beck

IDEE GENIAL, UMSETZUNG WENIGER!

Bewertung: ★★★☆☆



Eine Tote wird in Wien aufgefunden. Das Opfer wurde brutal ermordet und stellt sich als Kommissarin Karla Hofbauer, die an Cold Cases gearbeitet hat, heraus. Ihr Ermittlungen führten sie immer wieder nach Bad Gastein ins ehemalige Hotel Dornwald. Der Besitzer ist der ehemalige Profiler Simon Dorn. Er lebt dort komplett zurückgezogen und arbeitet an ungelösten Mordfällen. Alle Zimmer seines Hotels beherbergen einen ungelösten Kriminalfall und Dorn will diese unbedingt vor der Oeffentlichkeit verbergen. Er entschliesst sich jedoch notgedrungen dazu mit der Wiener Kriminalpolizistin Lea Wagner zu arbeiten, um den Mord an Karla Hofbauer aufzuklären.

Ich musste noch einmal nachschauen, ob dies tatsächlich der erste Fall von der jungen Kriminalpolizistin Lea Wagner und dem ehemaligen Profiler Simon Dorn ist. Mir fehlte leider die Einführung in die Figuren und in ihr persönliches Umfeld. Es dauerte zwei Drittel des Buches bis der Autor sich bequemt dem Leser zu verraten, dass Dorn als Profiler gearbeitet hat. Früher, bevor das Schicksal, das vielleicht gar keines ist, in seinem Privatleben zugeschlagen hat. Für den Auftakt in eine komplett neue Serie erwarte ich eigentlich, dass so wichtige Details nicht erst nach 200 Seiten nebenbei erwähnt werden.

Lea Wagner ist eine tolle Figur, die ich gerne begleitet habe. Sie zeigt viel Herz, nimmt den herrenlosen Schäferhund Buddy auf, hält Hühner und Bienen auf dem Dach und ermittelt mit Biss und Verstand. Mit Dorn und dessen schroffe und unnahbare Art hatte ich mehr Mühe. Bis Jan Beck, durch späte Erklärungen, die Figur tragisch darstellte und ich Dorns Art nachvollziehen konnte.

Auch der Täter bekommt seine Präsenzzeit und diese Passagen waren oft verwirrend und kryptisch. Was ja per se nichts Schlechtes ist! Jedoch zusammen mit den verschiedenen Orten, Handlungssträngen und Zeitebenen den Lesefluss leicht unruhig gestaltete. Die Person, die für die Morde verantwortlich ist, fällt meiner Meinung nach irgendwann vom Himmel. So ganz nachvollziehen konnte ich nicht, wie sie plötzlich in den Mittelpunkt der Ermittlungen gestellt wurde.

Die Idee, dass in den nicht mehr genutzten Hotelzimmern viele Cold Cases warten und wohl in weiteren Bänden geknackt werden sollen, finde ich genial und neu. Zimmer 103 ist ja nun gelöst!

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei vorablesen und dem Penguin Verlag!

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