Samstag, 25. Mai 2024

Ich will brav sein / Clara Weiss

EXZELLENTER PLOT

Bewertung: ★★★★★



In München ein bezahlbares Zimmer zu finden, stellt Studentin Juli Schindler vor Probleme. Sie ist überglücklich, als sie an der Rebenstrasse Nummer 11 fündig wird. Als Untermieterin der jungen Schauspielerin Greta kann Juli schon am nächsten Tag in deren Dachwohnung einziehen. Nach der ersten Nacht, in der Juli immerzu Geräusche auf dem Dachboden hört, ist sie sich nicht mehr so sicher, ob sie sich wirklich glücklich schätzen kann. Als eines Tages auf dem Dachboden eine Leiche gefunden wird, bekommt es Juli mit der Angst zu tun. Denn laut Polizei liegt diese Leiche dort schon lange. Juli war jedoch einige Tage zuvor dort oben und hat keine Leiche gesehen. Bald einmal traut sie weder ihren Wahrnehmungen, noch sonst jemandem im Haus über den Weg. Und wohin ist eigentlich das seltsame Kind, das immer vor der Dachbodentüre herumlungert, verschwunden?

Mit dem Wissen aus dem Klappentext liest sich das Einführungskapitel noch einmal schauriger. Ein Kind, das von seiner Mutter auf dem Dachboden eingesperrt wird und verzweifelt versucht, sich zu befreien. Ich habe mich gefragt, wer dieses Kind ist und wo ich dieses Einstiegskapitel zeitlich einordnen muss.

Denn danach wandelt sich die Geschichte und man lernt die junge Studentin Juli und ihre Mitbewohnerin Greta kennen. Greta vermietet ein Zimmer in ihrer Wohnung an Juli und was sehr gut beginnt, wird immer abgedrehter. Irgendwann stapeln sich die seltsamen Geschehnisse und Greta wird immer unausstehlicher zu Juli. Sehr schnell wird Spannung aufgebaut und man wartet förmlich auf den schrecklichen Fund auf dem Dachboden, der im Klappentext angekündigt wird.

Ich konnte lange nicht einschätzen, was die beiden Frauen wirklich erleben und was der Fantasie der beiden geschuldet ist. Kippt die Geschichte in Richtung paranormale Geschehnisse? Warum ist Greta so gemein zu Juli? Genau diese Fragen und Zweifel hat die Autorin hervorragend in den Kopf ihrer Leser gesät. Ich hatte von Beginn weg eine Vermutung, wer dieses Kind und wer für die Leiche verantwortlich ist. Nun ja, diese Vermutung war ... falsch.

Gegen Schluss dreht sich die Geschichte und im Nachhinein ist alles anders als gedacht. Schlüssig anders und psychologisch exzellent ausgearbeitet. Der Plot ist ganz grosses Kino und so clever, dass ich nicht anders kann, als 5 Sterne zu vergeben.

Dieses Buch trägt die Einteilung "Psychothriller" mit Recht.

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