Samstag, 9. März 2024

Die App / Arno Strobel

GUTER PLOT, AUSFÜHRUNG NA JA.

Bewertung: ★★★☆☆



Henrik Zemmer und Linda Matthens stehen kurz vor ihrer Hochzeit. In einer Woche werden sie heiraten, sind glücklich und haben gerade erst ihr neues Haus in Winterhude bezogen. 

Bis Henrik, der als Arzt arbeitet und nach einem Notfall im Krankenhaus nach Hause kommt, seine Verlobte nicht vorfindet. Linda ist spurlos verschwunden und die Polizei geht davon aus, dass sie freiwillig abgetaucht ist.

Denn in ihr gesichertes Haus, das mit einem Smart-Home-System geschützt ist, kommt so leicht niemand hinein.

Arno Strobel hat in diesem Psychothriller einen an und für sich guten Plot geliefert. Ein Paar, das in ihrem Haus alles per Smart-Home-System steuern kann und damit Kühlschranktemperatur, Lichtbedürfnis usw. mit dem Handy bestimmt. Etwas, was ja immer mehr auch in der Realität aufkommt. Und genau dieses System steht im Mittelpunkt rund um das Verschwinden von Linda. Ohne zu viel zu verraten, kam mir der Gedanke hoch, dass ich nie im Leben so ein System haben möchte. 

Nun zu der Ausführung dieser Idee von Herrn Strobel. In einem Strang erlebt man als Leser, wie Henrik seine Verlobte zuerst vermisst, dann bei der Polizei Druck macht und schlussendlich mit einer ehemaligen Polizistin auf eigene Faust nach seiner Verlobten sucht. Diese Kapitel fand ich interessant, bis sie zu sehr in technische Details abrutschten. Mir waren auch viele ...sagen wir mal ... Ermittlungsergebnisse zu konstruiert und man wurde als Leser immer wieder auf relevante Details explizit hingewiesen. Der Täter war mir eigentlich schon in der Mitte der Geschichte bekannt. Zu offensichtlich die Krumen, die Arno Strobel den Lesern hinlegt. Das Motiv allerdings war sehr überraschend, da hat sich Arno Strobel lange bedeckt gehalten.

Im zweiten Strang wird beschrieben, wie der Täter die Opfer behandelt und diese Kapitel waren sehr langatmig und gleichzeitig nichtssagend. Mir fehlte hier die Atmosphäre, denn das Ganze wirkt öde und überhaupt nicht gruselig. Damit mich eine Geschichte packt, brauche ich aber Gänsehaut, Grusel und Spannung. Wenn nicht in den Kapiteln mit den gefangenen Opfern im Mittelpunkt, wann dann?

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