Donnerstag, 29. Februar 2024

Blutsbande / Nicci French

ZUM SCHLUSS MITGEFIEBERT!

Bewertung: ★★★★☆



Alec Salter feiert kurz vor Weihnachten seinen fünfzigsten Geburtstag mit einer rauschenden Party. Freunde und die vier Kinder nehmen daran teil, nur seine Frau Charlie taucht nicht auf. Alec macht sich keine Sorgen und denkt Charlie werde schon noch eintrudeln. Ebenso denken die Söhne des Paares. Nur das jüngste Kind, die 15-jährige Etty, macht sich grosse Sorgen. Umso mehr, als nach Weihnachten die Leiche eines Dorfbewohners im Fluss gefunden wird.

30 Jahre vergehen, Charlie bleibt verschwunden. Etty, die in ihr Elternhaus zurückkehrt, um es auszuräumen, sieht sich schnell einmal mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Eine verschwundene Frau, eine Leiche im Fluss und das Geheimnis, das um diese beiden Verbrechen wabert.

Eigentlich eine spannende Ausgangslage.

Das Autorenduo hat es jedoch geschafft, dass auch das kleinste Fitzelchen Spannung verpufft. Die ersten 160 Seiten beschreiben die Handlung kurz vor und nach Weihnachten, also vor und nach der verhängnisvollen Party in den 90er Jahren. Durch die vielen Details liest sich dieser erste Teil zäh. Man hätte bedenkenlos straffen und viel Unwichtiges weglassen können. Viele Figuren, davon etliche Nebenfiguren, haben zu viel zu sagen, überlegen und tun. Das Ermittlerteam unausgegoren und blass.

Irgendwie rückte die Frage, was denn mit Charlie geschehen und wo sie ist, immer mehr in den Hintergrund. Ein Grund dafür könnte sein, dass ihre Tochter Etty im Mittelpunkt steht. Es stehen immer wieder ihre Erinnerung an die Mutter, sowie Machtkämpfe mit den drei älteren Brüdern und die schlechte Beziehung zu Vater Alec und seinen Kindern im Mittelpunkt. 

Nach 160 Seiten rutscht die Geschichte ins Jahr 2022 und ich hoffte, dass der zweite Teil etwas aufregender wird. Das wird er, denn in der Gegenwart räumen die Kinder von Charlie und Alec das Elternhaus aus und machen einen Fund, der die Vergangenheit in einem anderen Licht sehen lässt.

Richtig fesselnd wird es aber in Teil drei. Da hat Detective Inspector Maude O'Connor ihren grossen Auftritt. Sie hat sehr viel Power und dirigiert das männliche Polizeiteam nach ihren Vorstellungen und Anforderungen. Maude sieht sich zudem nicht nur den beiden Cold Cases der Vergangenheit gegenüber, sondern auch mit einem neuen, aktuellen Fall. Ein Brandopfer, bei dem man nicht sicher ist, ob es ein Unfall oder Mord ist, jedoch sicher mit den alten Fällen zusammenhängt.

Nach einem langatmigen ersten Drittel konnte sich die Spannung in der Handlung steigern und gegen Schluss habe ich sogar mitgefiebert.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim Bertelsmann Verlag und dem Bloggerportal!

2 Kommentare:

  1. Liebe Irene

    Von Nicci French habe ich vor Jaaaaahren "Blauer Montag" gelesen und ich war absolut begeistert. Eigentlich wollte ich die Reihe auch weiterverfolgen, habe sie aber ein wenig aus den Augen verloren.

    Das muss ich bald ändern. Danke für die Erinnerung und es freut mich, dass du - nach einem langsamen Einstieg - auch diesen Krimi von Nicci French geniessen konntest.

    Liebe Grüsse
    Livia

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    1. Hallo Livia,
      Ich habe die Reihe auch noch nicht ganz gelesen. Ich lese ja fast nie Reihen der Reihe nach, sondern kunterbunt durcheinander. Dazwischen können auch mal Jahre vergehen...
      Liebe Grüsse
      Irene

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