Sonntag, 24. September 2023

Glutspur / Katrine Engberg

SCHNÖRKELLOS!

Bewertung: ★★★★☆



Daniel Leon, der für den Mord an seiner Frau Penelope in der Haftanstalt in Nykobing einsass, konnte flüchten und hat daraufhin Selbstmord begangen. Seine Zwillingsschwester Hannah wird Jahre nach seinem Tod angerufen, da ein etwas spezieller Abschiedsbrief gefunden wurde.

Hannah ist die neue Vermieterin von Liv Jensen, die gerade nach Kopenhagen gezogen ist. Liv betreibt eine Detektei und freut sich über ihren ersten Auftrag. Die Polizei in Kopenhagen hat sie beauftragt, den Mord an dem Journalisten Gert Linde zu untersuchen.


Dieses Buch, das den ersten Fall der Detektivin Liv Jensen thematisiert, wird über längere Zeit in verschiedenen Erzählsträngen geführt. Im Mittelpunkt stehen Liv Jensen und Hannah Leon. Beide ermitteln auf eigene Faust. Liv Jensen geht dem Mord an dem Journalisten nach und Hannah Leon stochert in dem Cold Case, dem Mord an ihrer Schwägerin Penelope und dem folgenden Selbstmord ihres Bruders. Daneben läuft noch ein Strang mit dem Automechaniker Nima Ansari, in dessen Umfeld ebenfalls ein Mord geschieht. Weiter gibt es kurze Kapitel aus dem Jahre 1943 und Kapitel mit den letzten Zeilen von Daniel. Dieser Abschiedsbrief, wenn ich ihn dann mal so nennen darf, ist sehr kryptisch. Ich weiss auch nach der Beendigung des Buches nicht, ob ich diese Zeilen alle verstanden habe.

All diese Perspektivwechsel geschehen kapitelweise. Ich hatte Mühe im Buch anzukommen, da sie die Handlung leicht wirr machten. Nach 100 Seiten hatte ich mich eingelesen und sah erste Verbindungen. Genauso gespannt, wer die Morde und weshalb Daniel Selbstmord verübt hat, war ich darauf, wie diese Stränge zusammenhängen. Immer wieder blitzten während der Lektüre Möglichkeiten auf und ich bin positiv überrascht wie ideenreich diese Zusammenführung schlussendlich geschehen ist.

Den Schreibstil der Autorin, von der ich noch nie ein Buch gelesen habe, habe ich als nüchtern und schnörkellos empfunden. Dadurch brechen bei den Protagonisten keine grossen Gefühle durch. Was wiederum bedeutet, dass ich sie mit einiger Distanz erlebt habe. Komplett nüchtern, unblutig und unnahbar sind auch die Morde, der Selbstmord und die Ermittlungen beschrieben.

Mir hat dieser erste Band der neuen Krimireihe gut gefallen und ich warte gespannt auf weitere Fälle für die sympathische Privatdetektivin Liv Jensen.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei vorablesen und dem Piper Verlag!


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