Mittwoch, 13. September 2023

Die Fremden in meinem Haus / Louise Candlish

VIEL BEZIEHUNG, WENIG SPANNUNG!

Bewertung: ★★★☆☆



Fiona Lawson liebt ihr Haus an der Trinity Avenue 91 im Städtchen Alder Rise sehr. Sie lebt sehr gerne in dem Viertel, sie und ihre Kinder haben Freunde in der Nachbarschaft gefunden.

Erstaunt stellt sie fest, dass eines Tages, als sie nach Hause kommt, ein Umzugswagen vor der Türe steht.

David und Lucy Vaughan ziehen ein und bestehen darauf, das Haus gekauft zu haben. Fionas Haus! Das Haus, das ihr und ihrer Familie gehört!



Der Klappentext hatte mich sehr schnell für dieses Buch erwärmt. Die ersten Seiten waren dann auch entsprechend spannend. Fiona kommt nach Hause, eine fremde Frau steht vor ihrem Haus und ist daran einzuziehen. Das war es dann aber leider auch schon mit Spannung und "Albtraum aus Verrat, Verbrechen und Lebenslügen", wie der Klappentext verspricht. 

Was nun kam, war ein Ablauf über Eheprobleme, Sorgerechtsarrangements und Differenzen in einer Beziehung. Zugegeben: die Lawsons haben ein innovatives und spezielles Betreuungsmodell für ihre beiden Söhne Harry und Leo. Aber dies seitenlang auszuschmücken und immer wieder zu wiederholen, ist einfach weder spannend noch hilft es, Spannung zu erzeugen. Die in einen Thriller meiner Meinung nach eindeutig gehört. 

Die Perspektiven werden in kurzen und wechselnden Abständen gewechselt. Kapitel unter "Fionas Geschichte" und " Bram, Word Dokument" geben die Sicht von Fiona und Ehemann Bram auf die Ereignisse dar. Ab und zu werden diese mit Facebook....? ...Twitter?... Einträgen völlig fremder Personen ergänzt. Was Letzteres soll, habe ich nicht ganz verstanden, denn dies hat keinerlei Mehrwert für die Geschichte.

Bei den ersten beiden Perspektiven habe ich mich oft zwischen zwei Stühlen gefühlt. Fiona, wie auch Bram, machen oft den anderen schlecht und jeder stellt die eigene Sicht als das einzig Wahre dar! Mir ist, ehrlich gesagt, völlig egal, wer wann was getan hat in dieser Beziehung. Die Umzugsgeschichte verschwand da für die Hälfte des Buches völlig vom Horizont des Geschehens. Nach 160 Seiten war der Spuk vorbei und die Beziehungsgeschichte hat kriminelle Energie bekommen. Auch wenn ein paar Delikte und Vergehen noch keine Einteilung in das Genre Thriller rechtfertigen. Dieses Buch ist meiner Meinung nach im besten Fall ein Spannungsroman.

Dies war nicht mein erstes Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. In "Die Fremden in meinem Haus" empfand ich den Plot als zu wenig gradlinig, sondern verworren. Leider hat Louise Canlish den Fokus zudem zu sehr auf die Beziehung von Fiona und Bram gelegt. Wieder gefallen hat mir die Charakterisierung der Figuren, die gut ausgearbeitet ist. Eine Fiona könnte, wie im realen Leben, genau nebenan wohnen.

Für das Rezensionsexmeplar bedanke ich mich beim btb Verlag und dem Bloggerportal!

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