ES WAREN EINMAL 3 FREUNDINNEN!
Bewertung: ★★★★★
Seit der Collegezeit, nun schon seit 28 Jahren, sind Elanor Meakins, Nancy Hennessy und Mary Smithson befreundet. Der Schock ist deshalb bei Mary und Eleanor gross, als Nancy tot am Ufer des Flusses aufgefunden wird.
Wurde ihre Freundin Opfer eines Verbrechens oder eines Unfalles?
Eleanor, die kurz vor dem Unglück noch mit Nancy essen war, kam Nancy an diesem Abend bedrückt vor. Die beiden Freundinnen wussten, dass Nancy eine Affäre hatte und diese beenden wollte.
"Die dritte Freundin" behandelt nicht nur einen mysteriösen Todesfall, sondern auch eine jahrelang währende Freundschaft dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So wie ihre Charakterzüge sind auch ihre Lebensumstände komplett verschieden.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Das erste Drittel gehört Eleanor, die bewusst ohne Mann und kinderlos lebt. Ihr Leben gehört ganz ihrer Karriere und den Erinnerungen einer lange verflossenen ersten Liebe. Eleanor wirkt manchmal etwas spröde, war aber für mich der faszinierendste Charakter der drei Protagonistinnen.
Im zweiten Teil lernen wir Nancy kennen, die später stirbt. Nancy, die nach dem Auszug der 19-jährigen Tochter versucht, ihren Beruf wieder aufzunehmen und mit ihrem Mann Robert einen beruflich viel beschäftigen Ehemann zur Seite hat. Für sie ein Grund, eine Affäre zu beginnen. Nancy fand ich eine etwas langweilige Figur, obwohl dies von der Autorin wohl bewusst so gewählt wurde.
Das letzte Drittel gehört Mary, die als dreifache Mutter und mit einem unsympathischen Ehemann alle Hände voll zu tun hat. Mary ist ein Mäuschen, das schluckt und schweigt und oft hätte ich sie schütteln können. Ihre Kinder, allen voran der älteste Sohn Marcus, leiden unter der Situation in der Familie. Doch Mary fehlt die Kraft sich gegen ihren Mann zu behaupten.
Die Themen, die behandelt und öfters von den Frauen diskutiert werden, sind die Gleichberechtigung zwischen Ehepartnern und die Rolle der Frau in der Gesellschaft und der Familie, unterlegt mit einem Hauch Feminismus. Ich empfand diese Passagen als nachdenklich machend und fesselnd. Ueber all dem schwebt der Tod von Nancy und fortwährend steht die Frage im Raum, ob Nancy getötet wurde, ob es ein Unfall oder gar Selbstverschulden war? Und wer denn überhaupt infrage käme für den Mord?
Die Autorin hat die Gliederung und vor allem den Blick auf die Geschehnisse jeder einzelnen der drei Freundinnen sehr gut gemacht. Ich fand es sehr überraschend und erfrischend, die Umstände und das Geschehen aus der Sicht von drei Figuren zu lesen. Dabei schleicht sich auch keine Langeweile ein, denn es kommen immer wieder persönliche Gedanken und Aktivitäten dazu.
Mir hat dieses Buch auch aufgrund der Freundschaft zwischen Mary, Nancy und Eleanor gut gefallen. Einer Freundschaft, die nicht immer gradlinig verläuft und die Frauen aneinanderbindet.
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