Donnerstag, 13. April 2023

Nordwestschuld / Svea Jensen

WIEDER GUTE UNTERHALTUNG!

Bewertung: ★★★★★


Buchhändlerin Inke Peters von der Buchhandlung in St. Peter-Ording meldet ihre Chefin Karla Hensel als vermisst. Ihre Nachforschungen haben ergeben, dass Karla Kontakt mit einem vermeintlichen Betrüger gepflegt und diesem Geld überwiesen hat.

Erst als am Ordinger Strand Skelettteile einer vor zwei Jahren verschwundenen Frau gefunden werden, die auch in dieselbe Falle wie Karla Hensel getappt ist, ist die Polizei der Soko St. Peter-Ording alarmiert. Hängen der Skelettfund und das Verschwinden der Buchhändlerin zusammen? Kommissarin Anna Wagner und der Dienststellenleiter Hendrik Norberg versuchen Parallelen zwischen den zwei Fällen herzustellen.

"Nordwestschuld" ist der vierte Band rund um die Soko in St.Peter-Ording und steht seinen Vorgängern in nichts nach. Ich habe die ersten drei Bände gelesen und mir hat es Spass gemacht zu erfahren, wie vertraut Anna Wagner und Hendrik Norberg inzwischen zusammenarbeiten.

Was wiederum bedeutet, dass sie kein Blatt mehr vor den Mund nehmen, wenn sie einander den Kopf zurechtrücken. Etwas, was vor allem bei Hendrik Norberg mit seinen verwöhnten Gören oft dringend notwendig ist. Wiederum stelle ich fest, dass die Figuren sehr prägend für die Geschichte sind. Svea Jensen ist das Pseudonym einer bekannten Autorin. Sie hat wieder den goldenen Mittelweg zwischen beruflichen und privaten Details der Ermittler gefunden. Es werden gerade genug private Probleme eingeflochten, ohne dass man das Gefühl hat, diese überborden.

In diesem Buch werden zwei Fälle nebeneinander behandelt, was überhaupt nicht unübersichtlich ist. Ein Fall liegt zwei Jahre zurück, der andere geschieht in der Gegenwart. 

Das zentrale Thema rund um die beiden Fälle ist ein Mann, der als Love Scammer versucht, Geld von älteren und alleinstehenden Frauen zu erschleichen. Zur Verdeutlichung sind durch das ganze Buch immer wieder Facebook - Posts eingefügt, was erstens zu viel des Guten und zweitens oft an unpassender Stelle geschah. Zwar hat die Autorin zum Schluss noch erläutert, dass diese Posts aus dem realen Leben stammen... trotzdem hätte ich es vorgezogen, nicht in jedem zweiten Kapitel immer wieder einen ähnlichen Text lesen zu müssen. Doch das ist Jammern auf hohen Niveau, denn das ist wahrhaftig der einzige Punkt, der mich gestört hat.

Die Spannung ist von Beginn weg hoch, denn ich wollte einfach wissen, was mit der verschwundenen Buchhändlerin geschehen ist. Dazu kommen Passagen, die zusätzlich Pfeffer in die Geschichte streuen. Wie die Lebensumstände rund um die Schwägerin und den Bruder der vor zwei Jahren verschwundenen Frau, die ein weiteres schwerwiegendes Thema ansprechen.

Mir hat dieser vierte Fall von der Soko St.Peter-Ording gute Unterhaltung geboten und ich hoffe auf einen fünften Band!

Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar beim Harper Collins Verlag!

2 Kommentare:

  1. Ich glaube, das fällt in mein Beuteschema!

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    1. Liebe Katjaja,
      Das ist der vierte Teil, kann vom Fall her unabhängig gelesen werden. Die Entwicklung der Figuren und ihrer Lebensumstände ist jedoch schön nach und nach zu entdecken. Ich kann dir alle 4 Teile empfehlen.
      Liebe Grüsse
      Irene

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