WOW!
Bewertung: ★★★★★
Nach 53 gemeinsamen Jahren stirbt Hans und lässt Ada alleine zurück. Trotz der Gesellschaft von Hund Hemingway fühlt sich Ada oft einsam in ihrer Wohnung am Stadtrand von München. Um zumindest ein wenig Unterhaltung zu haben, schaut Ada oft mit einem alten Fernglas durch ihr Wohnzimmerfenster dem Treiben rundum zu. Eines Nachts entdeckt sie in dem alten, unbewohnten und halb verfallenen Nachbarhaus ein tanzendes Paar. Hans und Ada haben früher leidenschaftlich gerne getanzt und so ist Ada sich nicht sicher, ob diese Beobachtung wahr oder aber Erinnerung an die vergangene Zeit ist.
WoW! Was für eine Geschichte, was für ein Lesevergnügen. Einmal mehr hat es Barbara Leciejewski geschafft, dass ich total verliebt in eines ihrer Bücher bin. Die Autorin hat mit Ada eine Figur geschaffen, die sehr sympathisch durch die Handlung führt.
Abwechselnd wird die Geschichte in zwei Zeitebenen geführt. In der Gegenwart, in der die über 80 Jahre alte Ada seit dem plötzlichen Tod ihres geliebten Hans alleine lebt. Gesellschaft bekommt sie von ihrem Hund und einem älteren Herrn, der unter ihr wohnt. Ada geht es gesundheitlich immer schlechter, sie vergisst einiges und wirft Gegenwart und Vergangenheit durcheinander.
Das Thema Demenz ist zwar zentral, doch nicht bestimmend. Immer wieder erlebt man mit Ada Situationen, die nachvollziehbar machen, wie schleichend diese Krankheit ist und wie einschneidend und bestimmend sie sein kann. Mir war von Anfang an bewusst, dass man als Autorin ein so bedrückendes Thema nur so authentisch bescheiben kann, wenn man es aus der Nähe kennt. In ihrem Nachwort bestätigt Barbara Leciejewski diese Ahnung. Mich hat Ada und ihr Leben sehr berührt, denn die Autorin beschreibt die Einsamkeit sehr nah und mit einem melancholischen Touch. Doch Ada wäre nicht Ada, wenn sie sich vom Leben unterkriegen lässt.
In der Vergangenheit erlebt man mit Ada eine wunderschöne und romantische Liebesgeschichte, die zu Herzen geht. Ada und Hans als junge Leute, die gegen viele Vorurteile ankämpfen müssen, um diese Liebe leben zu dürfen. Wie seinerzeit üblich in den Nachkriegsjahren weht ein starker Gegenwind, wenn sich zwei Menschen, deren Eltern sich im Krieg noch bekämpft haben, verlieben. Ada zeigt hier genau das, was für mich die Figur ausmacht: Grösse und den Willen, trotz schwierigen Umständen, ihren Weg zu gehen. Ada weiss, was sie will und versucht ihren Traum zu leben. In der Vergangenheit, wie auch in der Gegenwart.
Mit "Solange sie tanzen" hat mir die Autorin wieder mal die Augen geöffnet. Geniessen was man hat, solange man kann und schöne Augenblicke im Leben muss man festhalten!
Die Geschichte mit Ada hat mich berührt, beschäftigt, unterhalten, aber auch traurig gemacht. Es ist eines dieser Bücher, die lange nachklingen und für das ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche!
Ach wie schön! ich liebe ihre Bücher auch. aner dieses hier muss ich noch lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
LöschenGreif zu! Ein wunderbares Buch!
Liebe Grüsse
Irene
Hallo Irene,
AntwortenLöschenoh das Buch klingt richtig toll! Ich mag ja solche Bücher, die abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit spielen. Hört sich nach einer sehr bewegenden Geschichte an. Danke für den tollen Tipp!
Ganz liebe Grüße, Steffi von
https://steffi-liest.blogspot.com/
Liebe Steffi,
LöschenIch kann dir alle Bücher der Autorin empfehlen. Dies war mein viertes von ihr....Rezensionen findest du alle auf meinem Blog.
Liebe Grüsse
Irene