WENN DER SCHEIN TRÜGT!
Bewertung: ★★★★☆
Chloe und Adam leben mit dem 16-jährigen Ethan in New York und sind beide erfolgreich. Chloe ist die Verlegerin einer bekannten Frauenzeitschrift und Adam arbeitet als Anwalt. Die Wochenenden verbringt die Familie oft in ihrem Ferienhaus in East Hampton. Dort wird auch Adam ermordet, während Ethon mit einem Freund im Kino und Chloe an der Party einer Freundin ist.
Die Presse stürzt sich auf diese News und gräbt aus, dass Chloe die
Stiefmutter von Ethan ist. Seine Mutter ist Nicky, Chloes Schwester, die seit einem
Vorfall, als Ethan 2 Jahre alt war, von Adam geschieden ist. Die Ermittler
haben schnell Adams Mörder gefunden, denn Ethan verstrickt sich in
Ungereimtheiten.
Die Geschichte benötigt einige Zeit, bis daraus ein Thriller wird. In den ersten paar Kapiteln wird detailliert Chloes Hang zu schönen Kleidern, Schmuck und Frisuren thematisiert. Auch ihr Beruf als Verlegerin ist lange Zeit im Zentrum des Geschehens. Chloe macht sich für Gleichberechtigung und Feminismus stark. Etwas, was sie mir sympathisch macht, aber leider auch etwas langatmig erzählt wird.
Richtig Spannung kommt erst auf,
als Adam ermordet wird. Ethan, der Chloe als Mutter ansieht, da sie mit ihm lebt,
seit er vier Jahre alt ist, kann kaum fassen, dass sein Vater tot ist. Nach und
nach öffnet Alafair Burke jedoch den Blick hinter die Fassade der Familie und
immer mehr Elemente zeigen, wie die Familie vor dem Tod von Adam tickte. Hier entdeckt
man als Leser einige überraschende Elemente, die so gar nicht zu dem passen,
was zu Beginn vorgegaukelt wird. Eine Fassade der reichen und harmonischen
Familie nach aussen, ist manchmal nur Schein und verbirgt einige dunkle Geheimnisse.
Der Titel passt wie die Faust aufs Auge, denn
Chloe war und ist für ihre Schwester Nicky immer die perfekte Schwester. Einige
psychologisch geschickt eingeflochtene Details erhöhen die Zerissenheit, die
zwischen den beiden Frauen herrscht. Hier merkt man sehr gut, dass Alafair Burke
Psychologie studiert hat. Mich hat dieser Thriller, der nach anfänglichem zähem
Start doch noch fesseln konnte, gut unterhalten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen