Donnerstag, 16. Februar 2023

Die letzte Lügnerin / Florian Schwiecker & Michael Tsokos

DER DRITTE STREICH!

Bewertung: ★★★★☆



Strafverteidiger Rocco Eberhardt taucht beruflich in Berlins Politszene ein. Senator Dieter Möller engagiert Rocco, denn ihm wird Korruption und Immobilienbetrug vorgeworfen.

In einem Video belastet sich Möller selbst und er wird wegen Mordverdacht verhaftet, als der Tontechniker, der dieses Video gemacht hat, tot aufgefunden wird.

Eigentlich gefällt Rocco die arrogante Art von Möller nicht, da dieser aber auf eine Verbindung zu Roccos Vater anspielt, beisst der Verteidiger in den sauren Apfel und verteidigt ihn vor Gericht.

 


Dies ist also nach «Der 7. Mann» und «Die 13. Zeugin» der dritte Streich des Autorenduos Schwiecker und Tsokos. Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, denn mir haben die ersten beiden Bände gefallen. Vor allem die Gerichtsszenen hatten es mir in den Vorgängern angetan. Etwas weniger oft als in den ersten beiden Bänden ist man jedoch in diesem dritten Band mit Rocco Eberhardt im Gerichtssaal. 

Die Ermittlungen sind dünn gesät, von der ermittelnden Hauptkommissarin Jana Hardenberg erfährt man mehr über ihre finanziellen Sorgen, als über ihre Arbeit. Ermittlungsergebnisse werden meist vor Gericht verkündet, die klassischen Ermittlungen und wie es zu den Resultaten kommt, erfährt man als Leser nicht oder nur am Rande. Der Fall rund um den toten Tontechniker ist nicht so gehaltvoll. Ein Körperteil eines weiteren Opfers, das gefunden wird, erledigt sich am Schluss des Buches in 2,3 Sätzen.

Rocco Eberhardt ist in diesem Fall persönlich betroffen, da alles darauf hindeutet, dass sein Vater irgendwie in der Geschichte involviert ist. Ich habe mich gefragt, ob das der Grund für seine weichgespülte Art und Weise ist. Ich habe ihn direkter, angriffiger und selbstbewusster in Erinnerung. Auch mit Claudia Spatzierer, mit der Rocco im vorderen Band etwas Amore ins Spiel gebracht hat, läuft fast alles ins Leere, was mich doch erstaunt hat.

Dafür hat mir Rechtsmediziner Justus Jarmer gefallen. Er ist gewohnt souverän und seine Arbeit ist genau das Quäntchen Thriller, das es neben dem eher langweiligen Fall rund um Korruption und politische Machtergüsse gebraucht hat.

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich bei Vorablesen und dem Droemer Knaur Verlag!


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