Dienstag, 11. Oktober 2022

Fatal / Lisa Scott

FAMILIENGESCHICHTE!

Bewertung: ★★★★☆



Recherchieren und einer brisanten Geschichte nachgehen, ist für die Journalistin Ellen Gleeson an der Tagesordnung. Doch für einmal drehen sich ihre Recherchen nicht um die Arbeit bei einer grossen Tageszeitung, sondern um ihr privates Leben. Ellen muss befürchten, dass ihr dreijähriger Sohn Will, den sie vor zwei Jahren adoptiert hat, damals entführt wurde. Denn ein Flyer zeigt den entführten Timothy Braverman und er ist Will wie aus dem Gesicht geschnitten.




Lisa Scott hat eine spannende und fesselnde Geschichte rund um Ellen und ihren Sohn Will geschrieben. Ellen, die als alleinerziehende Mutter nicht nur Job und Kind …. Okay letzteres mit dem ganztägigen Engagement einer Kinderfrau… meistert, muss nun Angst haben, ihren kleinen Sohn zu verlieren. Dabei machen sich bei ihr nicht nur Verlustgefühle breit, sie kann sich auch sehr gut in die Lage der eventuellen biologischen Mutter versetzen. Sehr viele Themen sind Themen eines alltäglichen Familienlebens. Doch es gibt auch die tiefer gehenden Themen, wie ermordete Kinder, die in Amerikas Viertel leben, in denen Gewalt an der Tagesordnung sind. Daneben erfährt man das privilegierte Aufwachsen von Will in einer geordneten Welt in einem "guten" Viertel.

Das Buch ist nicht unbedingt ein Thriller, nicht einmal ein Krimi. Aber so geschrieben, dass ich es kaum mehr weglegen konnte. Ich habe mich gefragt, was ich wohl in der Situation von Ellen machen würde? Das Kind, das man liebt und beschützt, soll plötzlich zu jemandem anderen gehören?
Die Geschichte von Ellen und Will berührt und macht nachdenklich. Toll fand ich, dass die Spannung durch das ganze Buch gehalten werden konnte und das ohne mit Mord und massenhaft Blut auszukommen. Auch ein wenig Romantik und Liebe fehlt nicht, da der Chef von Ellen ein Auge auf sie geworfen hat.
Gegen Schluss reisst ein Schlenker in der Handlung noch eine überraschende Wendung raus, wenn auch die letzten Seiten vor "Friede-Freude-Eierkuchen" Gefühlen nur so triefen.

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