VERBRECHEN IN ISLAND!
Bewertung: ★★★★☆
Ein 18 Monate alter Junge wird aus seinem Kinderwagen entführt, seine Mutter Sunna und Stiefvater Robert sind verzweifelt. Kriminalkommissar Ari Por Arason, der diensthabende Beamte der örtlichen Polizei versucht fieberhaft den kleinen Jungen zu finden.
Gleichzeitig ermittelt Ari Por in einem Cold Case. In den 50er Jahren wurde
eine tote Frau auf einem abgelegenen Bauernhof aufgefunden. Alle gingen damals
von Selbstmord aus. Ein nun aufgetauchtes Foto und neue Erkenntnisse zeigen,
dass damals wohl vorschnell ein Urteil gefällt wurde.
Nach der Trilogie mit der Kommissarin Hulda Hermannsdotir
ist «Blindes Eis» inzwischen der dritte Band mit ihrem Nachfolger Ari Por Arason. Der
Kriminalkommissar ermittelt sehr besonnen und unaufgeregt und wirkt ab und zu blass.
Er ist kein Ermittler, der sich in den Vordergrund drängt und oft wird er für
ein, zwei Kapitel völlig von der Bühne verdrängt. In die Rolle springt dann
die Journalistin Isrun, die Recherchen betreibt und auch herausfinden will, was
geschehen ist. Dadurch entstehen etliche nebeneinander laufende Stränge, deren
Verbindung ich lange Zeit nicht gesehen habe. Die komplexe Handlung bedingt sehr konzentriertes Lesen, da
zudem noch zwei komplett unterschiedliche Fälle behandelt werden.
Erst einmal erlebt man Robert und Sunna, die versuchen
eine Familie zu werden und sich mit dem Vater des kleinen Kjartan zu arrangieren. In diesem
Strang erlebt man als Leser gruselige Situationen, die sich nachts in ihrer
Wohnung abspielen.
Dann ermittelt Ari Por Arason, der sich mit
seinem Vorgesetzten Tomas auf dem Revier abwechselt. Erschwerend zu den
Ermittlungen kommt dazu, dass die ganze Stadt Siglufjördur unter Quarantäne
steht, da eine ansteckende Krankheit die Runde macht. Nein, es ist kein Covid,
sondern die tödlich verlaufende Ebola Grippe, die die Menschen verunsichert.
Abstand halten, Desinfektion und Quarantäne…etwas, was ja auch in der Realität
an der Tagesordnung ist. Ich empfand diese Seite der Handlung als harmonisch
und gut ergänzend in die Krimihandlung eingefügt.
Zuletzt erlebt man die Journalistin Isrun, die
nicht nur eine Krankheit mit sich schleppt, sondern deren Vergangenheit mit
ihren Eltern thematisiert wird. Letzteres war für mich eher als Seitenfüller
als eine Bereicherung für die Hauptgeschichte, da keinerlei Relevanz für diese.
Es dauerte eine Weile, bis ich den Ueberblick der
verschiedenen Stränge gehabt habe und ich war gespannt, ob und wie die beiden
Fälle eine Verbindung haben.
Dieser dritte Band kann völlig ohne
Vorkenntnisse der beiden ersten Bücher gelesen werden. Etwas, was ich aus
eigener Erfahrung bestätigen kann.
Von Island mit seiner kargen Umgebung bekommt
man nicht so viel mit in diesem Buch. Gleichwohl hat es Ragnar Jonasson
geschafft eine düstere Grundstimmung zu schaffen, was ja oft der Fall ist in
Island Thrillern.
Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim btb Verlag und dem Bloggerportal.
Liebe Irene
AntwortenLöschenSchade, dass Island nicht so präsent war im Buch, was du aber zur Handlung schreibst, klingt sehr gut.
Ich werde mir das Buch einmal ansehen.
Alles Liebe
Livia
Liebe Livia,
LöschenEntschuldige die späte Antwort. Dein Post ist im Spam gelandet...
Ich habe mir einfach mehr " Island" vorgestellt..
Liebe Grüsse
Irene