Sonntag, 31. Juli 2022

Acht perfekte Morde / Peter Swanson

 KONSTRUIERT!

Bewertung: ★★★☆☆





Malcom Kershaw betreibt seinen Buchladen «Old Devils Booksstore» mit viel Herzblut. Bücher und Literatur sind seine Passion, besonders Kriminalromane haben es ihm angetan. Eines Tages sucht ihn FBI Agentin Gwen Malvey auf.

In England wurden Menschen ermordet und die Verbrechen haben eines gemeinsam. Sie ahmen Verbrechen in Krimis nach, die auf einer Liste notiert sind. Diese Liste hat Malcom 10 Jahre zuvor auf seinem Blog eingestellt und darauf finden sich Buchtitel, die aus seiner Sicht die acht perfekten Morde in der Literatur beschreiben.

 


Was für ein aussergewöhnlicher und neuer Plot. Verbrechen, die den Ursprung in einem fiktiven Kriminalroman haben, werden vom Mörder kopiert. Die Liste dieser perfekten Morde hat der Literaturkenner und Buchliebhaber Malcom Kershaw erstellt. Lange fragt man sich, wie und ob der Buchhändler in die Verbrechen involviert ist.

Hat er nur die Idee geliefert oder steckt er tiefer in der Geschichte drin?

Literatur, Geschichten und die Arbeit der Schriftsteller sind die zentralen Themen, neben den Verbrechen natürlich. Das kommt ab und zu etwas trocken daher. Dies zum Beispiel, wenn ich an Gespräche über Autoren, die gefallen oder eben nicht, denke. Da kommt leider die kriminalistische Seite zu kurz.

Kershaw ist wohl die Figur, der Bücherfans mit Verständnis entgegentreten. Er hat nicht nur einen Hang zum Sammeln der Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln und kann sich oft nicht von Büchern trennen. Er hat auch ein grosses Wissen und erzählt gerne über seine Leidenschaft. Was oftmals, wie oben schon erwähnt, etwas trocken und langatmig geraten ist. Dazu kommt, dass der Buchhändler das ganze Buch über in Ich Perspektive erzählt, was einerseits ein grosses Verständnis für die Figur bedeutet und andererseits einseitig sein kann.

Witzig empfand ich die Schleichwerbung für den Penguin Verlag und Randomhouse, die eingeflochten wurde.

Als Fan von Peter Swanson schätzte ich bisher immer, wie er aus alltäglichen Szenen eine Geschichte mit viel Thrill macht. «Acht perfekte Morde» empfand ich als durch und durch konstruiert und über weite Teile des Buches habe ich den Thrill vermisst. Leider muss ich, im Gegensatz zu seinen anderen von mir gelesenen Büchern, dieses Mal auch einen Abstrich in Sache Langatmigkeit machen.


Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen