Donnerstag, 10. Februar 2022

Wundmal / Saskia Berwein

ENTTÄUSCHEND!

Bewertung : ★★☆☆☆



Artur Lasarew und seine Grossmutter Galina Lasarew werden gefangen genommen, getötet und in ihrem Haus aufgefunden. Kurz darauf wird nach einem Unfall in Lemansheim, einem beschaulichen Ort im hessischen Spessart, in einem Unfallwagen die Tatwerkzeuge entdeckt. Kommissarin Jennifer Leitner und Oliver Grohmann führen die Ermittlungen in die Untergründe des organisierten Verbrechens.







So kann alles ändern: Einer der Vorgänger „Seelenweh“ mit denselben Ermittlern war vor sieben Jahren einer der besten Thriller, den ich damals gelesen habe. Deshalb habe ich mir „Wundmal“ aus meinem SuB vorgenommen und mir keine Sorgen gemacht, dass dieses Buch mir nicht gefallen könnte. Ich wurde eines Besseren belehrt. Was die Autorin hier als Thriller verkauft ist jede Menge Blut mit den dazugehörenden brutalen Tatortsbeschreibungen und eine mehr als dünne Handlung. Ich habe mich gelangweilt durch das Buch gequält und schlussendlich nach 250 Seiten genervt aufgegeben.


Zwar beginnt die Geschichte mit der Gefangennahme von Großmutter und Enkel und es wird auch ab und zu ermittelt. Als Leser muss man sich jedoch über lange Seiten die Erziehungstipps von Oliver Grohmann an Jennifer Leitner gefallen lassen. Jennifer, die ihren verhaltensauffälligen 17-jährigen Bruder in Obhut genommen hat, um die Eltern zu entlasten und nun heillos überfordert ist. Dann ist man Zeuge, als das Ermittlerteam Mobbing betreibt gegen eine Praktikantin, die eine mögliche Bewerberin für einen frei gewordenen Posten ist. Bis die Entscheidung fällt, wird getuschelt, interne Abendessen abgehalten um „die Sache“ zu besprechen und gemobbt. Dass ich diesem Kindergarten nicht mehr zugetraut habe, einen Fall wie Erwachsene zu lösen, erstaunt wohl nicht.


Das Team ist groß, hier hätte abgespeckt werden dürfen. Denn viele sind auch sehr blass charakterisiert, sodass ich immer wieder mit den Namen durcheinanderkam.


Schade, ich hatte den Schreibstil von Saskia Berwein anders in Erinnerung. Aber in „Wundmal“ hat mir weder der Plot, noch die langatmige Handlung oder die Charakterisierung der Figuren gefallen.


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