Freitag, 17. Dezember 2021

Das Therapiezimmer / Aimee Molloy

ENTTÄUSCHEND !

Bewertung : ★★☆☆☆



Sam Statler arbeitet als Psychotherapeut und ist überglücklich, als er das Erdgeschoss in einem Haus als Praxisräume beziehen kann. Die Praxis läuft gut und die Ehe mit seiner Frau Annie könnte nicht besser laufen. Alles stimmt im Leben von Sam, bis er von einem Tag auf den anderen spurlos verschwindet. Annie sucht verzweifelt nach Sam und die Polizei schaltet sich ein. Was Sam nicht wusste, ist, dass seine Therapiegespräche belauscht wurden. Hat einer seiner Patienten etwas mit seinem Verschwinden zu tun?




Die Geschichte lebt durch regelmässige Perspektivwechsel.

Die Ich - Perspektive zu Beginn empfand ich als verwirrend. Erst gegen Ende des ersten Teils erkennt man als Leser, dass die Autorin genau das wollte. Den Leser verwirren und in die Irre führen. Ein Plot Twist wirbelt alles zuvor angenommene und zurecht gelegte durcheinander. Nach dem ersten Teil, das heißt nach 119 Seiten, wusste ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Gespannt startete ich in den zweiten Teil des Buches. Was dann kam, war die grosse Ernüchterung.


Leider schweift Aimee Molloy oft in nebensächliche Details ab, wofür es von mir auch Abstriche gibt. Zudem handeln die Figuren nicht immer logisch und nachvollziehbar. Wobei ich mich mit dem noch hätte abfinden können, wenn die Figuren etwas mehr Tiefe gezeigt hätten. So war ich sehr erstaunt, womit sich Sams Ehefrau Annie alles befasst, während ihr Mann spurlos verschwunden ist. Die Frau zeigt weder Panik, Angst, noch überhaupt ein Gefühl. Sie wirkt oft blass und leer.


Über den ersten Teil der Geschichte verteilt, erzählt also eine Figur in Ich Perspektive. Zu erfahren, wer diese Figur genau ist, hat mich durch diesen ersten Teil getrieben. Bedauerlicherweise wird nach dem ersten Drittel des Buches die Identität aufgeklärt und damit sackte die Spannung rapide ab. 

Große Probleme hatte ich mit dem Aufbau der Geschichte. Denn die Autorin switcht hin und her zwischen den Perspektiven und baut auch Rückblicke lose in die Handlung ein. Das kann dann sein, dass Sam verschwunden ist, Annie jedoch an vergangene Erlebnisse zurückdenkt und das in der Jetzt Form. Ergab für mich ein chaotisches Durcheinander, das mir mehr und mehr den Spaß verdarb. Leider strotzt die Geschichte vor Logiklöchern, die mich mehr und mehr genervt haben.


Ich habe auf einen großen Knall, der die Einteilung in das Genre Thriller rechtfertigt, gewartet. Der blieb aus und so lässt mich das Buch sehr enttäuscht zurück. Punkto Spannung, Punkto Logik, aber auch Punkto Plot und Aufbau.


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