Freitag, 24. September 2021

Lauter reizende alte Damen / Agatha Christie

 TROCKENER ENGLISCHER HUMOR ¨

Bewertung : ★★★★☆



Im Seniorenheim „Haus Sonnenhügel“ hat die 83 Jahre alte Ada Fanshaw ein Zuhause gefunden. Leicht dement, fällt es ihr schwer die Gegenwart und die Vergangenheit zu unterscheiden. So verwirrt sie auch der Besuch ihres Neffen Tommie und seiner Frau Tuppence Beresford. Bei einem dieser Besuche lernt Tuppence eine Mitbewohnerin von Ada kennen, die seltsame Äußerungen macht. Tuppence geht der Sache nach und entdeckt schon bald Verstörendes.






Ganz in Agatha Christie Manier wird die Geschichte getragen von einem trockenen englischen Humor und Laienermittlern, die sich durch viel Klatsch und Tratsch wühlen, um kriminelle Energien zu entdecken. Tommie und Tuppence sind eine typisches, englisches, älteres Ehepaar, das dem gehobenen Mittelstand angehört. Morgens bringt er Butler den ersten Tee ans Bett und die Namen der wichtigsten Rosensorten kennen sie aus dem Effeff. Dabei hatte ich bei Tuppence oft das Bild der berühmten Miss Marple im Kopf. Die teilweise schreiend komischen Dialoge zwischen Tuppence und ihrem Mann lockern die Story auf.


Zu Beginn handeln einige Kapitel im Seniorenheim „Haus Sonnenhügel“. Hier wird das Thema Demenz und die letzte Station am Ende des Lebens in den Mittelpunkt gerückt. Die Leiterin des Hauses plappert zugunsten des Fortlaufs der Handlung ordentlich aus dem Nähkästchen. Egal, ob sie verrät, welche Bewohnerin was für Krankheiten hat oder wer den Aufenthalt im Heim einer Klientin finanziert …. Diskretion oder berufliche Schweigepflicht kennt die Dame nicht.


Agatha Christie hat uns Lesern schon in vielen Krimis bewiesen, dass ihr Schreibstil hervorragend ist. Auch in „Lauter reizende alte Damen“ habe ich wieder den toll und flüssig zu lesenden Stil gefunden. Agatha Christie legt wieder viel Wert auf Klatsch und Tratsch, der Ermittlungsergebnisse ergibt.

Gestört haben mich in diesem Krimi nur ein paar Zufälligkeiten, die mir zu gesucht waren. So hängt zum Beispiel in Adas Zimmer ein Bild, das sie von einer Mitbewohnerin geschenkt bekommen hat. Tuppence betrachtet das Bild und ihr fällt ein, dass sie das darauf abgebildete Haus schon mal gesehen hat. Sie macht sich auf die Suche nach diesem Haus, das natürlich sehr wichtig ist für den weiteren Verlauf der Handlung.

Ein humorvoller Krimi mit ganz viel englischem Flair!

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