Dienstag, 17. August 2021

Nur ein Schritt / Samantha M. Bailey

 WOW !

Bewertung : ★★★★★



Die Sozialarbeiterin Morgan Kincaid ist auf dem Nachhauseweg von der Arbeit, als Schreckliches geschieht. Auf dem U-Bahnsteig der Haltestelle Grand/State spricht sie eine Frau an. Die Frau bittet Morgan, ihr Baby zu nehmen. Kaum ist das kleine Mädchen in Morgans Armen, lässt sich die junge Mutter unter die einfahrende U-Bahn fallen und stirbt. Die Polizei verdächtigt Morgan, die junge Frau gestossen zu haben. Der Verdacht erhärtet sich, als bekannt wird, dass Morgan von der Mutter als Vormund des Babys bestimmt wurde. Morgan hat jedoch die Frau noch nie gesehen….



Samantha M. Bailey hat einen raffinierten Plot geschaffen, der mich nur so durch das Buch hat fliegen lassen. Ein Pageturner der mich begeistern konnte!


In wechselnden Perspektiven erfährt man, wie Morgan den Selbstmord der fremden Frau erlebt. Die Bitte, sich um das Baby zu kümmern, reisst Morgan in einen Strudel der Gefühle. Einerseits wünscht sie sich sehnlichst ein Baby, andererseits sieht sie sich mit Verdächtigungen konfrontiert. Da sie für die Frau eine völlig Unbekannte war, kommen immer mehr Zweifel auf. Genau wie Morgan habe ich mich fast das ganze Buch über gefragt, wo die Verbindung ist?

In der zweiten Perspektive, bei der ich hier vage bleiben muss, um potenziellen Lesern nicht zu viel zu verraten, erlebt man Psychoterror vom Feinsten. Dieser trifft die Figur an einem empfindlichen Punkt, in einer Situation im Leben, in der man äusserst verwundbar sein kann. Die Verbindung der beiden Perspektiven ist ganz grosses Kino und mit dem WoW Effekt unterlegt.


Schon nach wenigen Seiten konnte die Autorin bei mir viele Fragen wecken, die mich schlussendlich durch das Buch getrieben haben. Immer wieder hat sie auch falsche Spuren gestreut und genauso oft meine so wunderbar ausgedachte Theorie über den Haufen geworfen. Oft habe ich mich gefragt, was bei dem ganzen Psychoterror wahren Begebenheiten und was einer verwirrten Psyche geschuldet ist?


In erster Linie geht es um ein Baby, das bei dem ganzen Drama im Mittelpunkt steht. Daher muss man auch Erwähnungen von Spucktüchern, Babywippen und Fläschchen geben, aushalten. Die Autorin hat es geschafft, sehr authentisch den Babyalltag zu skizzieren …. Auch, wenn der normalerweise ohne Psychoterror über die Bühne geht.

Bis ganz zum Schluss habe ich nicht gewusst, wer denn nun für diesen Terror verantwortlich ist. Die Auflösung ist ... einmal mehr ... WoW und konnte mich komplett überraschen!


Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

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