Montag, 2. November 2020

Auf Wolke sieben sitzen auch nur Frösche / Britt Gerken

 HUMORVOLL!

 Bewertung : ★★★★☆



Ylvi und Tom sind seit der Kindheit beste Freunde und wohnen nun zusammen in einer WG. Als Ylvi sich in Tom verliebt, weiss sie nicht, wie sie ihm ihre Liebe gestehen soll. Die Situation spitzt sich zu, als auch Tom sich verliebt. Leider nicht in Ylvi, sondern in Sandra, die als Pflegerin im Seniorenheim arbeitet, in dem Ylvis Oma lebt. Ylvi, die ihre biologische Uhr ticken hört, weiss nun: Ein Mann muss her. Koste es was es wolle!



Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und enthält die verschiedensten Szenen: witzige, traurige, nachdenklich machende, peinliche und solche zum Fremdschämen. Gerade letztere sind typisch für Ylvi. Oft hatte ich den Eindruck, sie springt in jedes Fettnäpfchen mit Karacho und lässt keine noch so klischeehafte Verwechslung aus. Was ab und zu etwas dick aufgetragen ist, wie eine Übernachtung in einem Hotel, jedoch trotzdem amüsant zu lesen war. Zudem kam mir Ylvi aufgrund ihrer Art sehr viel jünger vor als Ende 30, da hätte ich sie eher im Teenageralter eingeordnet. Gefallen hat mir, dass Ylvi ganz und gar nicht dem Schönheitsideal entspricht. Für einmal eine Protagonistin weg vom "schlank - schön - perfekt - Bild". Mit zu vielen Pfunden hat sie doch ein Selbstbewusstsein, das es in sich hat.

Die Story zeigt auch tiefgründige Aspekte: nicht die äussere Schale zählt, sondern die inneren Werte.

Der Schreibstil von Britt Gerken ist humorvoll und liest sich flüssig. Einzig in der zweiten Hälfte hätte ich gut auf die Figur Peter mit seinen vielen Dialektpassagen verzichten können. Dies, weil ich das absolut nicht mag, da Dialekt in Büchern eigentlich nur für die, die den Dialekt auch verstehen, unterhaltsam ist. Ansonsten ist die Geschichte rund um das turbulente Liebesleben von Ylvi leicht und locker gehalten.

Als Leser zieht man mit Ylvi durch die verschiedensten (Liebes) Abenteuer. Dabei empfand ich lange Zeit die Geschichte betreffend Liebe nicht als vorhersehbar.

Die Figur Ylvi ist, wie oben schon beschrieben etwas pubertär und auch ihr bester Freund Tom kam mir nicht sehr reif vor. Meine Lieblingsfigur war eindeutig Kalle, die Schildkröte, die bei Ylvi lebt. So haben mich auch die eingeflochtenen Informationen zu dieser Schildkrötenart gefesselt und als sehr gut recherchiert beeindruckt.

 

Herzlichen Dank an die Autorin und der lesejury für die Leserunde und das Rezensionsexemplar!

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Irene,
    das klingt nach einer sehr unterhaltsamen Geschichte. Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, wie ich die Stellen mit dem Dialekt empfunden hätte. Vermutlich wäre mir das beim Lesen auch als etwas anstrengend erschienen (?)
    Sehr gut klingt, dass die Geschichte neben viel Humor auch einige tiefgründige Aspekte gezeigt hat.

    Eine sehr schöne Buchvorstellung von dir :o)

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Liebe Tanja,
      Dankeschön. Als lockere und leichte Lektüre zu empfehlen!
      Ja, Dialekte in Büchern ist so eine Sache. Meist verstehe ich "Bahnhof"...
      Muss nicht sein!
      Liebe Grüsse
      Irene

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