Donnerstag, 8. Oktober 2020

Das Haus / Olivia Monti

 KLATSCH UND TRATSCH !

Bewertung : ★★★☆☆

 


Mieter eines typisches Mietshaus mit vielen Mietwohnungen werden erschüttert durch den Tod des Studenten Enis Al Agha. Die Nachbarn, allen voran die Parapsychologie Nadja Knoll, sind verunsichert. Wer hat den jungen Studenten ermordet? War die Tat rassistisch motiviert?

Die Stimmung kippt, als kurz nach dem ersten Mord wieder eine Leiche gefunden wird und wieder ein Nachbar ermordet wird. Die verbliebenen Mieter beginnen auf eigene Faust zu ermitteln und verlieren sich in Verdächtigungen und Gerüchten. Bis ein erneuter Mord das Haus erzittern lässt…



Sobald Enis Al Agha getötet wird, geht es so richtig rund im Haus. Da hecheln drei Frauen ihre Nachbarn durch und die nebenan wohnenden Menschen werden Tag und Nacht bespitzelt. Immer wieder gibt es Schuldzuweisungen und Gerüchte, denen man praktisch zusehen kann, wie sie wachsen und sich vermehren. Einerseits empfand ich das als zutiefst abstossend, anderseits hat es mich leicht gelangweilt. Es war auch so, dass mich die Atmosphäre, die in der Geschichte immerzu mitschwang, schlichtweg genervt hat. Tratschende Nachbarn, Klatsch, der sich in Windeseile verbreitet, hat mich heruntergezogen.

In der Gestalt von Frau Rauhaar, einer Beobachterin der Nachbarschaft, bekommen Albträume einer stalkenden Nachbarin Nahrung. Sie ist das Klischee schlechthin und überzeichnet charakterisiert. Frau Rauhaar ist sich nicht zu schade, nachts zu beobachten, was sich im Treppenhaus tut. Dafür bezieht sie sogar Stellung in der Besenkammer.

Dann erfährt man in Ich Perspektive das ganze Buch über die Sicht von Nadja Kroll. Die arbeitet als Parapsychologin und die Passagen über Parapsychologie wirken aufgesetzt, und passen nicht so richtig zum Rest der Geschichte. Hier hatte ich den Eindruck, dass eine Figur als speziell beschrieben werden musste, um all den Klatsch und Tratsch aufzuwerten. Die Autorin verknüpft die Ereignisse mit der Parapsychologie, indem Nadja Kroll diese in ihre Arbeit einfliessen lässt. Jedoch spürt man die guten Recherchen zum Thema paranormale Ereignisse.

Ansonsten liest sich der Schreibstil sehr flüssig …. Abgesehen von den Ausschweifungen über Parapsychologie, die ich grob überlesen habe.

Ab Mitte des Buches wird es spannend und ich habe gerätselt, wer der Mörder ist. Die Auflösung wurde etwas schnell herbeigeführt, doch erschien mir schlüssig.

 

Ich bedanke mich herzlich bei Grützner Literaturtest für das Rezensionsexemplar!


 

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