Bewertung : ✭✭✭✭✫
Erst gerade hat Hauptkommissarin Gina Angelucci, von der Abteilung für Cold Cases der Kripo München, einen Fall abgeschlossen, als sie von einer Frau aufgesucht wird. Petra Weber bittet um Hilfe. Ihre damals 6jährige Tochter Marie verschwand vor zehn Jahren spurlos. Maries Vater hatte sie bei einem Besuch entführt und sich später umgebracht. Vor seinem Tod wies er darauf hin, dass er Marie ebenfalls getötet hat. Doch Petra Weber ist überzeugt, dass ihre Tochter noch lebt.
" Gedenke mein " ist der erste Fall, in dem der Fokus weniger auf Tino Dühnfort, sondern hauptsächlich auf seiner Lebenspartnerin Gina Angelucci liegt. Die Reihe um Gina Angelucci und ihrem Partner Kommissar Dühnfort befasst sich in jedem Band mit einem in sich abgeschlossenen Fall. Das Privatleben der beiden geht jedoch nahtlos dort weiter, wo es im vorderen Band aufgehört hat. Irgendwie schaffe ich es nicht, die Reihe chronologisch zu lesen. Erst fehlt mir ein Band mittendrin. Den ich, sobald er in meinem Besitz ist, nachhole. Dann kaufe ich den neusten Band und lese ihn sofort.
Nun habe ich also, nach Folgebänden, den ersten Fall nachgeholt. Was bedeutet, dass ich kunterbunt durcheinander lese. Was mich eigentlich nicht stört. Auch wenn in einem von mir schon gelesenen Band, das Kind von Angelucci und Dühnfort schon auf der Welt ist, während hier in diesem ersten Fall Gina Angelucci noch ihre Schwangerschaft geniesst.
Der Cold Case, der hier bearbeitet wird, handelt von einem Kind, das vor zehn Jahren spurlos verschwunden ist. Entführt vom eigenen Vater. Als Mutter konnte ich die Angst der Mutter so richtig nachvollziehen. Sehr authentisch ist ihre Beklemmung, die Panik, als sie realisiert, dass ihr Kind wohl nie mehr zurückkehren wird, beschrieben. Wie auch die Hoffnung, an die sie sich eisern klammert. Zehn endlose Jahre lang!
So hat die Autorin einen hochemotionalen Fall erschaffen. Der auch sofort Spannung erzeugt. Denn man fragt sich unweigerlich, ob die Mutter richtig vermutet, dass ihre Tochter noch lebt. Oder ob das einfach die Sehnsucht ist, die Hoffnung schürt.
Ich mag Geschichten, in denen Cold Cases behandelt werden unheimlich gerne. Hier in " Gedenke mein " dauert es eine Weile, bis man lesend bei diesem ankommt. Die Autorin hat zuerst einen Gerichtsfall, in dem Gina Angelucci engagiert ist, thematisiert. Dies als Einführung in die Figur Angelucci. Um zu zeigen, wie sie arbeitet, ihre Persönlichkeit und ihren Willen zu demonstrieren. An und für sich fand ich die Idee gut, wenn mir auch dieser Gerichtsfall, der mit dem Cold Case keinerlei Berührungspunkte hat, zu viel Platz eingenommen hat. Und das auch noch gleich zu Beginn der Lektüre!
Wie immer hat mir der Fall einiges abverlangt. Denn der Rätselfaktor ist in allen Krimis von Inge Löhnig hoch! Zudem intelligent und logisch aufgebaut und aufgelöst!
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