Sonntag, 26. April 2020

Kellerkind / Nicole Neubauer

SEHR DETAILLIERT!

Bewertung : ✭✭✭✫✫

Das Entsetzen ist gross als im Keller einer tot aufgefundenen Frau, ein 14jähriger Junge entdeckt wird. Die Anwältin Rose Benninghoff wurde ermordet, der Junge, Oliver Baptiste, schwer misshandelt. Die Ermittler von der Kripo München tappen im Dunkeln, denn Oliver kann sich an nichts erinnern. Als eine Verbindung zwischen der Toten und dem Jungen ersichtlich wird, stellt sich der Vater des Jungen quer. Er versucht seinen Sohn zu schützen, und die Arbeit von Hauptkommissar Hannes Brandl und seinen Kollegen gestaltet sich schwierig.




Sehr schnell, noch auf den ersten Seiten des Krimis, bekommt der Titel seine Berechtigung. Ein 14 jähriger Junge wird, schwer misshandelt, in einem Keller gefunden. Damit ist man mitten drin im Fall und die Frage, was der 14jährige mit der Toten zu tun hatte, hat mich das ganze Buch über beschäftigt. Erstaunlicherweise intensiver beschäftigt, als die Frage, warum und durch wen genau, die Anwältin ermordet wurde.
Viele Passagen, wie zum Beispiel der Leichenfund, sind meiner Meinung nach eher Thrillerkost als Krimilektüre. Denn sehr detailliert und blutig wird da der Zustand der Leiche beschrieben.
So wie dieser Fund, wurden eigentlich alle Szenen, Überlegungen, Befragungen und Handlungen sehr detailliert beschrieben. Teilweise zu detailliert für meinen Geschmack. Denn durch diesen Schreibstil geht oft die Spannung flöten. Die Ermittlungen gestalten sich vorwiegend als Befragungen und sind leider schleppend und dadurch langatmig.
Die Autorin hat sich nicht mit einem Ermittler begnügt. Drei in den Hauptrollen ermitteln im Fall.
Allen voran Hannes Brandl, der mit seiner Patchworkfamilie eigentlich alle Hände zu tun hätte. Und immer wieder als nicht wirklich kompetent erscheint.
Da ist sein Kollege Michael Waechter ein anderes Kaliber. Sehr verständnisvoll zum jugendlichen Zeugen und in seinem Privatleben ein Messie, wie er im Buche steht. Und dann ist da noch der weibliche Part : Kommissarin Elli Schuster, die eher blass bleibt und als Mädchen für alles die verschiedensten Befragungen übernimmt.
Immer wieder werden parallele Befragungen von Verdächtigen und Zeugen von den verschiedensten Ermittlern durchgeführt. Was das Ganze etwas chaotisch macht und für mich eine Herausforderung bedeutet hat, den roten Faden nicht zu verlieren. Da wäre weniger mehr gewesen Punkto Übersichtlichkeit.
Die Hauptgeschichte empfand ich an und für sich als fesselnd. Leider werden viel zu viele Nebenstränge und damit Nebensächlichkeiten eingeflochten, die mich schlussendlich leicht ermüdend haben.

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